Ist der dichte, dunkle Wald in Deutschland gar kein Idealbild von Natur?

Mit seinem neuen Buch „Unsere Wälder“ provoziert der Tierfilmer Jan Haft. Er fordert einen lichteren Wald, in dem große Pflanzenfresser Schneisen und Lichtungen schaffen.

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Ein alter Baumbestand mit Totholz, sehr grün alles

Dicht, dunkel, alt und so unberührt wie möglich – so sieht das Ideal aus, das viele Menschen vom Wald haben, sofern sie ihn nicht als Förster oder Waldbauer auch ökonomisch brauchen. Im hessischen Kellerwald, im Bayerischen Wald und im Schwarzwald sind ganze Nationalparkverwaltungen damit beschäftigt, den vermeintlichen Urzustand zu erreichen. In tiefen, geschlossenen, unbewirtschafteten Wäldern, so die Annahme, kommt man dem Ziel, der Natur freien Lauf zu lassen, am nächsten, gibt man der Biodiversität bestmöglich Raum.

Savannen statt dunkler Tannengrund

Jan Haft, der einem breiten Publikum von seinen Naturdokumentationen und Tierfilmen aus dem Fernsehen bekannt ist, versucht seine Leser bei diesem Sentiment abzuholen, indem er sein neues Buch ganz volkstümlich „Unsere Wälder“ nennt und eine uralte Eiche aufs Cover hebt, neben der in weißen Federstrichen ein Rothirsch zu sehen ist. Doch was haben, deutlich schlechter sichtbar, im Hintergrund ein stämmiges Rind und ein Pferd mit kräftiger Mähne zu suchen?

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