Riskante Verhütung? Kaum bekannte Nebenwirkungen der Hormonspirale

Lange Zeit gingen viele davon aus, Hormonspiralen würden nur lokal in der Gebärmutter wirken. Das ist nicht der Fall. Welche Nebenwirkungen können auftreten?

8 Minuten
Eine weiße Hormonspirale umgeben von grauen und violetten Tabletten auf einem pinken Untergrund.

Jara Helmi will ihre Verhütungsmethode wechseln. Sie hat keine Lust mehr, sich „täglich eine geballte Ladung Hormone reinzubuttern“. Sie setzt die Pille ab. Freundinnen raten zur Hormonspirale. Auch die Argumente der Frauenärztin überzeugen sie: Die Hormone würden nur lokal wirken, sie müsste nicht täglich an die Pille denken, würde kaum oder keine Monatsblutung mehr haben und auch nicht an Gewicht zulegen.

Die Journalistin entscheidet sich für eine kleine Spirale, die rund drei Jahre hält und weniger Hormone abgibt als andere Varianten, die bis zu fünf Jahre lang verlässlich verhüten. Doch als die Frauenärztin ihr die Spirale schließlich einsetzt, passiert etwas, auf das sie nicht vorbereitet ist: „Der Eingriff war etwas vom Schmerzvollsten, das ich bis dahin erlebt hatte.“ Das Schlimme: Die Schmerzen gehen nicht vollständig weg. „Mehrmals pro Woche, oftmals täglich, hatte ich starke Krämpfe und Unterleibsschmerzen – die bisherigen Menstruationsschmerzen waren ein Dreck dagegen“, schreibt Jara.

Ein Jahr lang macht sie die Tortur mit, dann lässt sie sich von ihrer Ärztin die Spirale entfernen. Die Schmerzen verschwinden und auch psychisch fühlt sie sich wieder viel besser. Jara ist nicht allein. Verlässliche Zahlen zur Abbruchhäufigkeit gibt es nicht: Aber bis zu 50 Prozent der Frauen, die eine Hormonspirale tragen, die eigentlich fünf Jahre lang halten sollte, lassen sie vorzeitig wieder entfernen. Einige von ihnen nennen Schmerzen als Grund. Anderen machen unregelmäßige Blutungen und depressive Verstimmungen zu schaffen.

Im Internet kursieren zahlreiche Berichte betroffener Frauen, die erheblich unter der Hormonspirale leiden. Doch wie hoch ist das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen tatsächlich, wie sieht die Studienlage aus?

Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!