Hört endlich auf, die Jugend zu diffamieren

#SaveYourInternet und #FridaysforFuture – wer dieses Engagement lächerlich macht, handelt verantwortungslos. Ein Kommentar

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Demonstranten von Fridays for Future. Auf einem Schild steht "Hört auf die Kinder!" und auf einem andern "Es soll noch Leben nach uns geben".

Man darf schon sehr viel mit 16.

Man darf die Schule beenden und für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen. Man darf durch die Welt reisen und Menschen in fremden Ländern kennenlernen. Man darf Filme schauen, in denen es um Gewalt und Sex geht. Man darf als Konsument Geld ausgeben, ohne dass die Eltern zustimmen müssen. In vielen Bundesländern darf man mit 16 bei Kommunalwahlen seine Stimme abgeben. Mit der Zustimmung eines Gerichts darf man mit 16 sogar heiraten.

Nur eine eigene Meinung zu haben und diese öffentlich zu äußern, das geht offenbar mit 16 gar nicht. Also es geht, ja. Es ist erlaubt und in unserem freiheitlichen Land zum Glück von der Meinungs- und Versammlungsfreiheit gedeckt. Doch wenn junge Menschen es tun, müssen sie darauf vorbereitet sein, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung sie wahlweise mit Hass übergießt, lächerlich macht oder als Marionette fremder Interessen diffamiert – in einem Ausmaß und einer Intensität, wie es sich kaum eine andere Bevölkerungsgruppe gefallen lassen muss.

Raubbau an der Zukunft

Als in Ostdeutschland rechtsextreme Gruppierungen auf die Straße gegangen sind, um gegen Verfassungswerte wie die Menschenwürde und das Recht auf Leben zu demonstrieren, haben sich viele Politiker und Medien förmlich dabei überschlagen, diese „besorgten Bürger“ ernst zu nehmen und auch die Politik an diesem vermeintlichen „Volkswillen“ auszurichten. Über Jahre hinweg haben sich Regierungsparteien von Rechtsaußen vor sich hertreiben lassen. In vielen Medien stand das Thema im Vordergrund und verdrängte andere Themen – wie etwa die Digitalisierung und den Klimawandel.

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