Psst, ich bin hier! Per GPS-Tracker verraten gestohlene Elektroräder ihren Standort

Die Digitalisierung der E-Bikes steht noch am Anfang. Momentan nutzen Hersteller und Versicherer GPS-Sender, um gestohlene E-Bikes zu orten. Aber das ist erst der Anfang. Ausgestattet mit Funk und Sensoren können die Räder Daten sammeln und irgendwann vielleicht auch mit Autos und anderen Fahrrädern kommunizieren.

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
5 Minuten
Der Mann hält den GPS-Tracker in der Hand

Es trifft einen jedes Mal unerwartet: Man kommt aus dem Haus und das Fahrrad ist weg! Allein im Jahr 2023 wurden in Deutschland 264.100 Fahrräder gestohlen. Bei einer Aufklärungsquote von unter zehn Prozent ist die Aussicht, sein gestohlenes Rad zurückzubekommen, verschwindend gering. Das kann sich nun ändern. Erste Fahrradhersteller bauen GPS-Tracker in ihre E-Bikes, mit denen sich gestohlene Räder orten lassen. Die Abschreckung von Dieben ist allerdings nur eine von vielen Möglichkeiten, die die Digitalisierung von E-Bikes langfristig bietet.

E-Bikes sind teuer. Laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) haben die Kundïnnen im vergangenen Jahr durchschnittlich 2950 Euro für ein Elektrorad bezahlt. Im Vergleich: Für ein herkömmliches Rad gaben sie durchschnittlich 500 Euro aus. Der wirtschaftliche Schaden ist demnach beträchtlich, wenn das E-Bike geklaut wird.

GPS-Tracker für E-Bikes

Deshalb lohnt sich gerade für E-Bikes die Ausstattung mit GPS-Trackern, die über ihre Senderfunktion den Standort des Fahrrads verraten. Die Tracker gibt es zum Nachrüsten in verschiedenen Größen und Preisklassen. Der Nachteil beim Nachrüsten: Man muss die Tracker, die etwa so groß sind wie eine Packung Kaugummis oder eine große Münze, am Fahrrad oder im Rahmen gut sichtbar anbringen oder verstecken. Klassische Verstecke unter dem Sattel, in der Klingel oder der Trinkflasche checken organisierten Diebesbanden laut der Polizei routinemäßig.

Mittlerweile gibt es aber auch Tracker, die am Motor installiert werden. Sie werden nur im Fachhandel verkauft und von den Expertïnnen im Laden eingebaut. Erste Hersteller verbauen sie in manchen Baureihen bereits serienmäßig. Auf diese Weise sind die Tracker gut versteckt und außerdem wird ihre Batterie automatisch per Fahrradakku mit Strom versorgt. Sonst muss man sie alle paar Wochen selbst aufladen.

Versicherung mit Tracker günstiger

Die Versicherungsbranche hat GPS-Tracker bereits in ihr Angebot aufgenommen. Sie will damit ihre Ausgaben senken. 160 Millionen Euro hat die Branche laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) im vergangenen Jahr für 150.000 versicherte Räder an die Bestohlenen gezahlt, das sind im Schnitt rund 1000 Euro pro Fahrrad. Im Jahr 2013 wurden zwar deutlich mehr versicherte Räder gestohlen, aber ihr Gegenwert lag damals mit 80 Millionen Euro wesentlich niedriger. Wer sein E-Bike mit einem Tracker ausstattet, zahlt einen niedrigeren Versicherungsbeitrag.

Das Plastikgehäuse ist etwa so groß wie ein Packung Kaugummis und am Rahmen mit Schrauben befestigt.
Die GPS-Tacker können gut sichtbar am Rahmen angebracht werden.
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