Inside KI: Drei humorvolle Begegnungen mit der smarten Maschine

Künstliche Intelligenz im Museum: Das Zentrum für Kunst und Medien lädt zur Interaktion mit KI ein. Der neue Direktor Alistair Hudson will das Thema in die Mitte der Gesellschaft bringen.

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Eine junge Frau steht in einem Raum, der in orange-pinkfarbenen Projektionen erstrahlt. Zu ihren Füßen ein kleiner Roboter auf Rollen, auf dem zwei aus Holz gesägte, grün bemalte Eichenblattformen befeftigt sind.

Kann Künstliche Intelligenz alles – wenn sie nur richtig trainiert ist? So einfach ist es nicht. Experten sehen viel nüchterner auf diese neue Technik, ohne ihre Vorteile zu schmälern. Besonders heikel wird die Debatte, wenn es um smarte Datensysteme und Kultur geht. Das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) befasst sich schon seit längerem mit dem Thema. Jetzt stellt eine Ausstellung KI in den Mittelpunkt.

Das Verführerische computergenerierter Texte ist ihre vermeintliche Klarheit und Originalität. „KIs liegen im Zwielicht zwischen Tier und Smartphone“, wäre so ein Satz. Das schreibt ein Industrieroboter, der darauf programmiert ist, Aussagen über sich selbst zu treffen. Besucher der Ausstellung „(A)I Tell You, You Tell Me. Drei Begegnungen für Menschen/Maschinen“ im ZKM können solche Sätze an Terminals nach den Kriterien Intelligenz, Kreativität und Humor bewerten und damit dem elektronischen Autor helfen, sich zu verbessern.

Das Publikum nimmt also nicht nur teil, vielmehr würde die Installation AEIOUder Künstlergruppe robotlab ohne diese Mitarbeit gar nicht funktionieren. Sie ist eine von drei „Handlungsfeldern“, die zur angstfreien Kontaktaufnahme mit smarten Datensystemen einladen sollen.

Die monumental angelegte Wortmaschine von robotlab stellt sich dem Publikum in den Weg. Ächzend produzieren zwei Industrieroboter Satzfragmente, indem sie Buchstaben aus blauen Kunststoffteilchen auf Förderbänder streuen. Es sind Buchstaben von gigantischem Ausmaß, die besser von einem der oberen Balkone des Lichthofs des ZKM zu lesen sind. Was aus der Ferne optisch an LED-Schrift erinnert, erweist sich als aus dem Mahlgut recycelter Wasserfässer bestehende Zeichen. Am Ende der Förderbänder fallen die Späne in eine Wanne und werden für den nächsten Durchlauf wiederverwendet.

Zwei, von Zuschauern umringte, riesige Förderbänder, auf die zwei Industrieroboter Buchstaben aus blauen Kunststoffteilchen streuen.
Können Roboter sinnvolle Aussagen über sich selbst treffen? Ein algorithmischer Textgenerator formuliert Texte, die von Besuchern an Terminals bewertet werden.
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