Spitze Federn brauchen Ockhams Rasiermesser

Argumentationslogik für die journalistische Praxis

11 Minuten
Eine Rasierklinge von oben als Symbolbild

Logik hat es schwer – nicht nur im Journalismus hierzulande. Viele Kolleginnen und Kollegen zucken entsetzt zusammen, wenn man ihnen die Frage stellt: Ist das aussagenlogisch eigentlich in Ordnung, was Du da geschlussfolgert hast? Oft spielt da eine intuitive Ablehnung von Mathematik und Logik eine Rolle. Die Konsequenzen sind manchmal lustig zu lesen, mitunter schlimm, in einigen Fällen fatal.

Ich hatte mir ja erhofft, dass im Zuge der „Factchecking“-Welle auch die Bereitschaft wachsen würde, die logische Struktur von Beiträgen und die aussagenlogische Herleitung von Aussagen stärker zu überprüfen. Doch das passierte überhaupt nicht. Statt dessen wiederfuhr der Logik, was auch der Statistik angetan wurde: Viel zu viele Journalisten straften und strafen beide Bereiche mit Missachtung.

Faktenprüfung ohne Logik-Kenntnisse geht schief

Auch wenn viele Journalisten aus dem Bauch heraus zu schreiben pflegen, so kann doch prinzipiell ein wie auch immer gearteter Zusammenhang zwischen journalistischem Handeln und Schreiben und Denken zumindest nicht abgestritten werden. Da wäre schon viel gewonnen, wenn wir uns das des Öfteren mal vor Augen führten.

Logik nun gilt in der europäischen Tradition als die Lehre vom richtigen Denken, genauer: die Lehre vom folgerichtigem Denken.

Konträre, subkonträre, subalterne und kontradiktorische Aussagen im Schema
Urteile müssen logisch abgeleitet werden. das kommt im Journalismus mitunter zu kurz.
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