Zoff am Gartenzaun: Warum man bei Nachbarschaftsstreit nicht gleich vor Gericht gehen sollte

Böse Blicke, laute Fernseher, stinkende Grillkohle: Unter Nachbarïnnen kommt es häufig zu Konflikten. Bevor diese vollends eskalieren, kann eine Mediation helfen.

6 Minuten
Eine junge Frau, die eine hochgeschobene Schlafbrille trägt, lauscht mit einem Glas an der Wand

Ob Reihenhaussiedlung oder Mehrfamilienhaus: Nachbarschaftsstreit kommt überall vor. Doch der Zwist muss nicht zwangsläufig vor Gericht enden. Wenn eine neutrale Person alle Parteien an einen Tisch bringt, kann das die Gemüter beruhigen. Wie das Verfahren funktioniert, erläutert Raphael Stekl, Mediator im Landkreis Rosenheim.

Was sind die häufigsten Gründe, weshalb sich Nachbarn in die Haare bekommen?

Raphael Stekl: Meist hapert es am zwischenmenschlichen Miteinander: Lärmbelästigung, Gerüche, Probleme mit dem Putzplan. Bei Einfamilienhäusern geht es oft um bauliche Veränderungen, bei denen die Nachbarn ein Veto einlegen.

Ich erinnere mich an einen Fall, in dem eine Familie ein hölzernes Vordach bauen wollte. Angeblich hatten die Nachbarn dazu einfach Nein gesagt, ohne Begründung. Bei der Mediation kam dann raus, dass der Nachbar sich an der Farbe und der Holzart störte – er war selbst Zimmerer…

Porträtbild des Streitschlichters Raphael Stekl
Mediator Raphael Stekl
Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!