Trotz der jüngsten Pflegereform steigen die Kosten für Pflegebedürftige deutlich

Es sollte eine gute Nachricht für Pflegebedürftige und ihre Familien sein: Anfang 2025 stiegen die Leistungen der Pflegeversicherung um 4,5 Prozent. Das klingt nach Entlastung. Doch gleichzeitig zogen die Preise der Pflegedienste für eine häusliche Pflege um 20 bis 30 Prozent an. Faktisch müssen Familien seit Jahresbeginn für die gleiche Hilfe mehr selbst bezahlen. Das hat gravierende Folgen, nur redet fast niemand darüber.

vom Recherche-Kollektiv die ZukunftsReporter:
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Eine alte Frau schaut in den Spiegel. Sie sitzt im Rollstuhl, eine Angehörige bürstet ihr die Haare. Professionelle Pflege wird immer teurer. Wenn das Geld nicht reicht, müssen Angehörige die Versorgung übernehmen.

Lothar Gutsche bekam Mitte Dezember Post vom Pflegedienst. Darin standen die neuen Preise, die seine Mutter für Hilfen beim An- und Auskleiden, bei der Haarwäsche oder für die Zubereitung von Mahlzeiten bezahlen muss. Er verglich die neuen Sätze mit den alten und stellte erstaunt fest: Der Pflegedienst hatte die Preise um 23 bis 30 Prozent erhöht. „Ich war über das Ausmaß der Kostensteigerungen sehr erschrocken“, sagt er. Dabei hatte er überall gelesen, dass Pflegebedürftige zum Jahresbeginn bessergestellt werden. „Mehr Geld für alle Pflegeleistungen“ – so lautet der Tenor der Pflegekassen. Sie sprechen von „Verbesserungen im häuslichen Bereich“.

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