Liebe zu KI-Chatbots: „Eine ganz neue Art von Beziehungen, die wir bisher nicht kannten.“

Die Philosophin Eva Weber-Guskar forscht zu sozialen Interaktionen mit intelligenten Systemen. Sie sagt: Man kann mit einem KI-Chatbot eine Beziehung führen. Ein Gespräch über Schmetterlinge im Bauch, echte Verantwortung und die Frage, wer entscheiden darf, wie viel Erotik noch in Ordnung ist.

vom Recherche-Kollektiv die ZukunftsReporter:
4 Minuten
Eva Weber-Guskar, kinnlange braune Haare, blaue Bluse, forscht zu sozialen Interaktionen mit intelligenten Systemen

Millionen Menschen weltweit nutzen Programme, mit denen sie sich KI-Freundïnnen erschaffen können. Das Interesse an Apps wie Replika ist groß. Die Nutzerïnnen erzählen davon, wie sie sich in die KI verliebten und was die Beziehung zu den KI-Partnerïnnen für sie bedeutet. Aber kann man wirklich eine Beziehung mit einer KI führen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Eva Weber-Guskar. Die Professorin für Ethik und Philosophie der Emotionen an der Ruhr-Universität Bochum arbeitet unter anderem im Forschungsprojekt „INTERACT! Neue Formen sozialer Interaktion mit intelligenten Systemen.“

Frau Weber-Guskar: Kann man eine KI lieben?

Ich würde unterscheiden zwischen Liebe und Verliebtsein. Verliebt kann man sein, ohne dass das Gegenüber etwas davon mitbekommt oder involviert ist. Wir verlieben uns zum Beispiel in einen
Schauspieler oder eine Sängerin, haben Schmetterlinge im Bauch und tun verrückte Dinge, um dieser Person nahe zu kommen. Ich denke, dass man in ähnlicher Weise in ein KI-System verliebt sein kann. Aber von Liebe würde ich nicht sprechen.

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