Mobilitätskolumne: Mal eben mit dem Auto zum Brötchenholen

Menschen steigen auch für Ultrakurzstrecken ins Auto. Rational ist das nicht, hat aber viel mit gelerntem Verhalten und unserer geistigen Faulheit zu tun

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
3 Minuten
Das Bild zeigt einen Bäcker, davor parken Autos. Nüchtern betrachtet braucht man für viele Kurzstrecken kein Auto.

Meine Nachbarin arbeitet in der Kita. Jeden Morgen steigt sie in ihr Auto und fährt 500 Meter zu ihrem Arbeitsplatz. Ein Einzelfall? Keineswegs: In unserer Kleinstadt fahren Menschen mit dem Auto zum Bäcker ums Eck oder den einen Kilometer zum Sportverein, um dort zu erzählen, dass sie sich wieder mehr bewegen wollen.

Keine Frage: Das Auto ist ein praktisches Fortbewegungsmittel. Vor allem auf dem Land, wo Busse und Bahnen selten oder mit großen Umwegen fahren. Doch die mittlere Distanz, die Menschen hierzulande mit dem Auto zurücklegen, liegt bei mageren 6,7 Kilometern. 50 Prozent aller Wege, für die wir das Auto nutzen, sind also kürzer. Viele dieser Strecken ließen sich problemlos mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen.

Ein Auto steht vor einer Sporthalle. Auch hier fahren viele Menschen mit dem Auto an, obwohl sie sich mehr bewegen wollen.
Die Sporthalle liegt zwischen zwei Ortsteilen, wäre aber bequem per Fahrrad oder zu Fuß erreichbar. Trotzdem fahren viele Menschen mit dem Auto zum Training, obwohl sie sich eigentlich mehr bewegen wollen.
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