Sauerland und Westerwald – zwei Welten einer Nachbarschaft

In Sachen Straßenzustand bestehen zwischen den Regionen frappante Unterschiede.

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Das Vehikel des RadelndenReporters lehnt an der Evangelischen Pfarrkirche Dierdorf, eine neuromanische Staffelkirche aus den Jahren 1903 bis 1904 mit spätromanischem Westturm.

Meine Radreise durch alle Bundesländer – 2.451 Kilometern durch Deutschland; Etappe 8 von 24: Vom südlichen NRW bis ins Tal der Lahn in Rheinland-Pfalz.

Wie unterschiedlich fühlen sich die Landschaften aus der Perspektive des Radfahrers an?

Im südlichen Nordrhein-Westfalen erlebte ich die Dörfer als eher arm, dafür war die überwiegende Zahl der kleinen Nebenstraßen in gutem Zustand. Im nördlichen Rheinland-Pfalz war es eher andersherum: Die Dörfer wirkten reich, dafür waren die Straßen schlechter. Gemein haben beide Regionen – und das ist eine statistisch erwiesene Tatsache, dass für den Alltag der Radverkehr eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Dementsprechend unterdurchschnittlich ist die Ausstattung mit (guten) Radwegen.

Und so kann es enden, sucht man sein Glück abseits stark befahrener Straßen:

Martin C. Roos schiebt sein Rennrad durch dichten Wald.
Gute Miene zum bösen Spiel: Im Drang, einer viel befahrenen Bundesstraße zu entfliehen, landet der Autor hinter Betzdorf im steinigen Dickicht.
Deutschlandkarte mit 24 markierten Übernachtungsstätten.
24 Etappen für 2451 Kilometer: Beginnend in Holstein durchmaß ich als RadelnderReporter alle 16 Bundesländer, im kleinen Gepäck die große Recherche-Frage: Wie geht's Deutschland? - Antworten gibt mein Buch "Zwei Räder, ein Land", ISBN 978-3-7497-9757-8.
Das Foto zeigt das Buchcover, Titel: "Zwei Räder, ein Land: Mit dem Fahrrad durch alle Bundesländer - Deutschland in 2451 Kilometern.
Jenseits der Metropolen nimmt Martin C Roos die Republik unter die Reifen seines Rennrads. Täglich fährt er rund hundert Kilometer, um in 24 Etappen alle 16 Bundesländer zu durchmessen. Dutzende Treffen und Gespräche füllen des Reporters kleine Reise-Agenda, mit der er große Fragen in Angriff nimmt: In welche Richtung driftet das Land? Wie gehen die Menschen mit Bedrohungen und Chancen um, wie richten sie ihr Dasein aus? Roos misst die leisen Pulstöne der Gegenwart gleichermaßen wie den Nachhall der Vergangenheit, auch seiner ganz persönlichen. Er staunt im Norden über ein Ehepaar, das alte Apfelsorten rettet, und im Süden, wie ein Rentner über Deutschland wettert. Im Ruhrgebiet erfährt der Reporter, wie politisch die Jugend sein kann. In Berlin erzählen ihm Stasi-Opfer von Heimatliebe und gewaltlosem Protest. Relikten der einstigen Teilung spürt Roos ebenso nach wie dem Limit seiner Kräfte. Tiefgehende Interviews, spontane Dialoge und Radabenteuer entlang der 2451 Kilometer langen Reise verdichtet er zu einer tiefsinnigen und einzigartigen Collage. Sie zeigt die erstaunlichen, bisweilen bizarren Seiten eines Deutschlands, das zugleich erfrischend und vertraut wirkt.
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