RiffReporter LIVE auf dem b° future festival in Bonn

RiffReporter-Mitglieder präsentieren am 4. und 5. Oktober in Bonn in sechs Veranstaltungen ihre Projekte, Konzepte und Ideen.

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Mit dem b° future festival bringt das Bonn Institute all diejenigen zusammen, die sich für zukunftsorientierten Journalismus einsetzen.

Journalismus bedeutet heute weit mehr, als nur Informationen zu verbreiten. Er lebt stark vom Austausch mit seinen Leserinnen und Zuhörern, möchte neugierig machen und erklären, begeistern und unterhalten. Deshalb gehen RiffReporterïnnen mit ihrem Live-Journalismus regelmäßig in die Öffentlichkeit: Beim b-future-festival für zukunftsfähigen Journalismus in Bonn vom 3. bis zum 5. Oktober stehen RiffReporter gleich sechsmal auf der Bühne. Aus dem Programm:

Freitag, den 4. Oktober:

Warum sich lösungsorientierter Umweltjournalismus lohnt

RiffReporter-Projektmanagerin Louise Hansel

Bei RiffReporter publizieren wir seit Jahren sehr intensiv zu Umweltthemen. Unsere AutorInnen sind freiberufliche JournalistInnen mit sehr hoher Expertise, die teils seit über 20 Jahren zu den Themen recherchieren. Jahrzehnte, in denen wichtige Weichenstellungen nicht erfolgten. Das frustriert nicht nur engagierte Lesende, sondern auch die JournalistInnen selbst – wie kann man den Funken Jahr um Jahr weitertragen, wenn es so mühsam erscheint, etwas zu bewegen? Wir haben eine Antwort im lösungsorientierten Journalismus gefunden: Gerade im Angesicht nahezu unlösbarer Herausforderungen hilft es, sich kleine Erfolge vor Augen zu führen und zu verstehen, wie wir von diesen lernen können, wie wir sie in die Breite tragen können. Jeder kleine Schritt führt nach vorn. Ich stelle im LVR-Landesmuseum um 12:30 Uhr exemplarisch unser Projekt Countdown Earth vor: Wir zeigen dort Lösungen, die sowohl die Artenkrise als auch die Klimakrise gemeinsam in Fokus nehmen. (Programmtext)

Was krabbelt da?

Sigrid März und Joachim Budde

Die Meldungen vom Insektensterben haben eine der größten Bedrohungen für die Menschheit ins Bewusstsein gerufen: die Krise der Artenvielfalt. Eine Regel des Naturschutzes lautet: „Menschen schützen nur das, was sie kennen.“ Die Leute müssen also mehr über Lebewesen in ihrer Umgebung erfahren. Insekten sind die vielfältigste Tiergruppe auf dem Globus. Und sie sind unersetzlich in allen Lebensräumen. „Was krabbelt da?“ entwickelt ein innovatives Technikformat und ein journalistisches Tool, mit denen Redaktionen auf neuartige Weise über Insekten und Biodiversität berichten können. Das Herzstück ist die Insect-Detect-Insektenkamera. Gefördert vom Medieninnovationszentrum Babelsberg entwickeln wir eine Software und eine Schnittstelle, um sie journalistisch nutzbar zu machen: Die Kamera überträgt die Daten automatisch, eine KI wertet sie aus und „Was krabbelt da?“ macht sie für innovative Formen der Berichterstattung nutzbar. Veranstaltung um 17:00 Uhr, Grünes Zelt auf dem Münsterplatz (Programmtext)

Freitag und Samstag, den 4. und 5. Oktober

Dialogjournalismus

RiffReporter Martin Tege und Jakob Vicari von tactile.news

haben außerirdische Unterstützung dabei: Fünf Aliens vom Zuhörplaneten Echo Via Major, darunter X Omega Quorbi 12. Die wollen nämlich wissen, wie das Zuhören auf der Erde funktioniert, was den Menschen dabei wichtig ist und wo sie hier gute Orte zum Zuhören finden. Am 5.10. stehen sie er deshalb als „Cosmic Listeners“ mit den Aliens und einer Dialogbank zum Übersetzen auf dem Münsterplatz in der Bonner Fußgängerzone.

Wie man mithilfe der Dialogbank Gespräche führen kann, darum geht es außerdem einen Tag vorher am 4.10. im b:future Workshop „Dialogjournalismus: Wie du eine Bank in der Innenstadt zum Sprechen und die Redaktion neu zum Zuhören bringst“ um 11:45 Uhr im Haus der Bildung. Jakob Vicari und Martin Tege erklären wie die Dialogbank das Sprechen und das Zuhören lernt und zeigen, wie ein KI-Zuhörmöbel Redaktionen helfen kann ihre Leser besser kennenzulernen. Zusammen werden im Workshop erste Fragen und Dialog-Prototypen entwickelt. Das Journalismuslab NRW fördert die Dialogbank im Programm Media Innovation.

Samstag. 5. Oktober

Über welche Lösungen sollen wir berichten?

ZukunftsReporter Alexander Mäder

Die Medien sind voll von Konflikten und Katastrophen, und das hat seinen Grund: Sie lenken so die öffentliche Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen Probleme, die gelöst werden müssen. Doch manchmal kann man den Eindruck bekommen, dass die möglichen Lösungen in der Berichterstattung untergehen. Es wird zu selten gefragt, wie es weitergehen könnte. Das möchte der Konstruktive Journalismus ändern. Doch nicht jeder Vorschlag ist gleich eine gute Idee. Alexander Mäder fragt daher in einem Workshop im LVR-Landesmuseum um 10:00 Uhr, wie Journalistinnen und Journalisten die Lösungen für die Berichterstattung auswählen sollten: Verdienen die effizienten Ansätze besondere Aufmerksamkeit oder eher die sozial verträglichen? Sollte die Öffentlichkeit über die machbaren Maßnahmen informiert werden oder auch über die visionären? Auf dem Workshop hinterfragen Journalistinnen und Journalisten ihre Rolle in der Demokratie.

Unterhausdebatte

Verbieten oder überzeugen – wie kommen wir in der Umweltpolitik voran und welchen Beitrag kann der Journalismus leisten?

Die ZukunftsReporter Carina Frey, Rainer Kurlemann, Alexander Mäder

Wir ZukunftsReporter diskutieren regelmäßig mit Publikum. Denn wir sind überzeugt, dass wir die Zukunft als Gesellschaft nur gemeinsam gestalten können. Dafür müssen wir einander besser verstehen, Argumente austauschen, darüber diskutieren, wie Lösungen aussehen können, die viele Menschen mittragen. In unseren Unterhausdebatten greifen wir aktuelle Themen wie die Verbotsdiskussion auf. Wir stellen Fragen, die nah am Alltag sind, und bitten das Publikum, sich zu positionieren. „Sollte man Schottergärten verbieten?“ „Werden zu häufig Verbote als Lösungen vorgeschlagen?“ Die Teilnehmerïnnen müssen sich auf die Ja- oder Nein-Seite im Raum setzen. Das klingt konfrontativ, tatsächlich entwickeln sich aber konstruktive Diskussionen. Und wir merken immer wieder: Oft sind die Meinungen näher beieinander als es die öffentliche Diskussion über Polarisierung und Spaltung der Gesellschaft vermuten lässt. Beim b-future-festival stellen wir im Haus der Bildung um 14:00 Uhr unseren Ansatz vor, wir wollen hören, was andere dazu sagen und gemeinsam Ideen für einen konstruktiveren Journalismus entwickeln.

Transition Journalism

RiffReporter-Mitgründer Uwe H. Martin, Transformation Journalism, LandRush Project

Lange Zeit dachte ich, dass es reicht Menschen die richtigen Informationen bereitzustellen, damit sie informiert handeln können. Aber wenn ich ehrlich bin, hat sich durch unsere Recherchen selten etwas im Leben unserer Protagonisten verändert. Wirkliche Veränderungen hat es immer nur dann gegeben, wenn ich selbst Verantwortung übernommen habe und aktiv geworden bin.

Ich glaube, dass Journalistinnen und Journalisten optimal positioniert sind, um gesellschaftliche Transformationsprozesse anzustoßen und Lösungen zu moderieren. Wir reden mit Bauern, Fischerinnen, Aktivisten, Politikerinnen, Indigenen, Sozialarbeitern, Wissenschaftlerinnen und dem Typ an der Bar. Viele dieser Menschen haben Ideen für Teillösungen gesellschaftlicher Herausforderungen. Sie begegnen sich aber nicht, weil sie sich in unterschiedlichen Kreisen bewegen oft nicht die gleiche Sprache sprechen oder als Expertinnen akzeptiert werden.

Wir verbinden diese Menschen und ihre Ideen virtuell wenn wir Geschichten schreiben oder Filme schneiden. Was passiert, wenn wir sie auch im wirklichen Leben verbinden und einen Dialog moderieren, um neue Lösungen zu finden? Wenn wir Verantwortung für unser Wissen übernehmen und aktiv eingreifen?

Im Hands-on-Workshop „Transition Journalism“ geht es darum zu ergründen, was Journalist*innen zur Lösung der Krisen des 21. Jahrhunderts beitragen können, wenn sie konstruktiven Journalismus mit Eco-Social Design Ansätzen verbinden. In englischer Sprache im Haus der Bildung um 14:00 Uhr.

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