Mobilitätskolumne: Vorbild Schweiz – Lasst schnelle E-Bikes endlich auf die Straße!

Im Ausland müssen die Fahrer schneller Pedelecs entweder die Radwege nutzen oder können auf der Straße fahren. Hier sind die Radwege für sie tabu. Auf der Straße erleben die Fahrerïnnen oft brenzlige Situationen oder werden zum Verkehrshindernis. Dabei geht es auch anders. 

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
9 Minuten
Ein Elektrofahrrad mit Nummernschild ist auf der Straße unterwegs. Ein Fahrrad auf dem parallel verlaufenden Radweg.

Mal ehrlich, kennen Sie S-Pedelecs auch Speed-Pedelecs genannt? Die Dinger sehen aus wie Fahrräder, fahren sich wie E-Bikes, dürfen aber in Deutschland ausschließlich auf der Straße fahren. Das liegt daran, dass man mit ihnen in Spitze Tempo 45 schafft.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen E-Bikes, mit denen selbst Untrainierte leicht das Höchsttempo von 25 Kilometer pro Stunde schaffen, ist das beim S-Pedelec jedoch ein echter Kraftakt. Vergleichbar mit einem Durchschnittsradfahrer, der mit seinem Trekkingrad 30 Kilometer pro Stunde fährt.

S-Pedelecs brauchen ein Kennzeichen, weil sie aufgrund ihrer Höchstgeschwindigkeit in die Kategorie Kleinkraftrad fallen. Deshalb sind auch Radwege oder Feldwege für sie tabu. Sie gehören laut Straßenverkehrsordnung auf die Straße.

Das provoziert manche Autofahrerïnnen so sehr, dass sie die schnellen Radfahrenden beim Überholen schneiden, anhaltend hupen oder ihnen wild gestikulierend bedeuten, sich gefälligst auf den Radweg zu trollen. In den Momenten auf der Straße zu bleiben, erfordert starke Nerven, wie das Video zeigt.