Nebelfänger bringen Chiles Atacama-Wüste zum Blühen

Gegen die Dürre: Die Atacama-Wüste gilt als die trockenste der Welt. Doch selbst dort kann man sich Wasser besorgen – wenn man die Natur nachahmt. Ein Professor erfand in den 1950er Jahren eine Methode, die er später der Menschheit schenkte.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
7 Minuten
Vicuna schaut neugierig in die Kamera im Morgenlicht in der Atacama-Wüste, Chile.

Er kommt unverhofft und ist gefürchtet. Gnadenlos lässt er einen die Orientierung verlieren in der Wüste Chiles. Die Atacama-Indigenas haben den pazifischen Küstennebel deshalb Camanchaca getauft: Finsternis. Der Nebel entsteht durch die besondere geografische Lage Chiles, wo eine Wüste am Meer liegt, und sich dahinter die Bergkette der Anden erhebt. Camanchaca entsteht durch den Wärmestau, der sich tagsüber im Meer bildet und in der Nacht in Form von Dampf wieder abgegeben und durch die Küstenwinde ins Landesinnere geweht wird.

Carlos Alberto Espinosa war sieben Jahre alt, als er die Camanchaca zum ersten Mal sah: „Ich war bei Verwandten zu Besuch in der Salpetermine María Elena. Eines Morgens war der Nebel plötzlich da. Wir hatten so etwas noch nie gesehen und hielten es erst für Zuckerwatte, hinter der wir her rannten.“ So erzählte es der im Juni dieses Jahres verstorbene Wissenschaftler vor einigen Jahren bei einem Besuch in seinem kleinen Haus in Antofagasta.

Leerer, nebliger Strand, im Hintergrund verblassen ein paar Hochhäuser.
Durch die besondere Geografie Chiles steigt der Küstennebel am Pazifik auf und verdichtet sich an den Anden. Hier der Strand der chilenischen Stadt La Serena im Nebel.
Aufgereihte Nebelfänger in der Atacama-Wüste in Chile.
Eine Reihe von Nebelfängern in der Atacama-Wüste in Chile.
Vereinzelte gelbe Grasbüschel im Vordergrund, inmitten von Sand, im Hintergrund Silhoutte der Anden, Chile, Atacama-Wüste.
Grasbüschel trotzen der Trockenheit der Atacama-Wüste, Chile.
Kaktus im Vordergrund, Touristen laufen durch ein Tal, im Hintergrund Berge. Atacama-Wüste, Chile.
Wanderer in einer Oase in der Atacama-Wüste, Chile.
Liegender Fuchs im Morgenlicht, Atacama-Wüste.
Fuchs in der Atacama-Wüste in Chile.
Tourist mit Handy vor dem rauchenden Geysir in El Tatio, Chile.
Touristen fotografieren den El Tatio Geysir in der Atacama-Wüste in Chile.
Zwei Männer vor einem aufgespannten Netz, das den Nebel kondensiert in Pena Blanca, Chile.
Wissenschaftler Nicolas Schneider und Bürgermeister Daniel Rojas vor einem Nebelfänger in Pena Blanca, Chile.
Porträt von Daniel Rojas vor Eingangsschild zum Nebelfänger-Projekt.
Daniel Rojas aus Pena Blanca im Norden Chiles am Eingang zum Nebelfänger-Projekt.
Miguel Carcuro zeigt eine Flasche Nebelbier in die Kamera.
Bierbrauer Miguel Carcuro aus Chile präsentiert stolz sein Nebelbier.
Detailaufnahme, verwitterte Steine mit Salzkruste. Chile, Atacama-Wüste.
Erodiertes Gestein überzogen mit Sand und einer Salzkruste in der Atacama-Wüste in Chile.
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