Kolumbiens Cyberpatrouille: Dubioser Kampf gegen Fake News

Verteidigungsministerium reagiert auf Kritik an Armee und Polizei in Social Media mit Online-Überwachung, Zensur und gefälschtem Cyberangriff.

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Ein alarmierender stempelartiger Schriftzug (rot auf weißem Grund) mit "Fake News" in Großbuchstaben.

Das Verteidigungsministerium startet eine Kampagne, um das Image von Polizei und Armee aufzupolieren und Kritikerïnnen auszuschalten. Dazu gehören ein gefälschter Cyberangriff und Online-Überwachung nach obskuren Kriterien – alles fürs Vaterland und gegen sogenannte Fake News.

Proteste gegen die Regierung haben in den vergangenen Monaten Kolumbien erschüttert. Deren Sicherheitskräfte gingen nicht nur mit Tränengas und Schüssen gegen die Menschen vor, sondern bekämpften aus ihrer Sicht unliebsame Stimmen auch im Internet und in den sozialen Medien. Das haben jetzt Recherchen der Stiftung für Pressefreiheit (Flip) ergeben.

Verteidigungsministerium und Armee haben zu den Hochzeiten der Proteste eine Kampagne gestartet, um der negativen öffentlichen Meinung etwas entgegenzusetzen. Nicht einmal vor einem gefälschten Cyberangriff schreckten sie zurück.

Auf einer sonst schwarzen Seite steht in Weiß "Intento de bloqueo", darunter ein rotes Warn-Dreieck.
"Versuchte Blockierung": Wie nach einem Hacker-Angriff sahen am 6. Mai 2021 stundenlang die Seiten und Social-Media-Kanäle der kolumbianischen Sicherheitskräfte aus (hier der Facebook-Account des Verteidigungsministeriums).
Ein Finger drückt auf auf einen roten Knopf auf einer sonst grauen Tastatur. Auf dem Knopf steht auf Spanisch "Krise". Auf der ganzen Seite aus dem PDF steht rechts "Strategie Blackout".
Per Knopfdruck in den Krisen-Modus: Diese Seite aus der Broschüre des Verteidigungsministeriums zur "Pädagogischen und kommunikativen Strategie" während der sozialen Proteste trägt den Titel "Strategie Blackout".
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