Post aus Bogotá: Von Kacktüten und kriminellen Banden

Jeden zweiten Mittwoch erzählen unsere Korrespondent*innen, was sie und die Menschen in ihrem Teil der Welt bewegt. Heute: Katharina Wojczenko über Hundehaufen, Stromleitungen und Schutzgelder in Kolumbien.

11 Minuten
Die auf einer Weltkugel sitzende schreibende Journalistin versinnbildlicht unsere internationale Kolumne „Post aus“. Hier berichten wir über Alltägliches, Spannendes, Schräges, Persönliches - abseits der Schlagzeilen.

Alle zwei Wochen Einblicke in den Alltag anderswo – informativ, persönlich und ganz nah dran!

Liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht kennen Sie den Spruch aus der alkohollastigen Fernsehserie How I Met your Mother: „vomit free since 93“. Mir ging’s so ähnlich mit der Hundekacke in Bogotá. Ich war irre stolz, dass ich jahrelang den Haufen hier erfolgreich ausgewichen war.

Bis ich eines Tages das Wolkenschauspiel bewunderte, während ich eine Straße überquerte. Mittendrin lag der Beweis, dass Multitasking in keiner Lebenssituation angeraten ist. Tja. Natürlich mit den nagelneuen Schuhen.

In Bogotá habe ich nicht nur gelernt, aufgrund von Geruch und Konsistenz Hundekot von Menschenkot zu unterscheiden (die Toilettensituation für Obdachlose ist eine Tragödie), sondern auch, wie viel Schmarren man selbst mit einem ordnungsgemäß aufgesammelten und eingetüteten Haufen anstellen kann.

Eine Straße mit mehreren Häusern, darunter ein Hochhaus. Im Vordergrund ein Gewirr von Stromleitungen. An einer ist ein gelbes, halbtransparentes Plastiktütchen befestigt. In der Tüte ist ein brauner Inhalt.
Da hängt das corpus delicti an der Stromleitung.
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