„Grüner Bergbau“ der Energiewende – was heißt das für die Indigenen?

Jedes Elektroauto braucht eine Batterie. Nachhaltig ist die aber nur, wenn auch die Rohstoffe dafür nachhaltig abgebaut werden. Am Beispiel des Lithium-Bergbaus im brasilianischen Jequitinhonha-Tal fasst der Indigene Edson Krenak die sieben wichtigsten Punkte zusammen.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
6 Minuten
Eine trockene Savannenlandschaft
Karte vom Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien
Der Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien ist ein großer Lieferant von Gold, Eisen und neuerdings auch Lithium, das für die sogenannte Energiewende notwendig ist.

1. Erst einmal Landrechte für Indigene regeln

Indigene kämpfen im Jequitinhonha-Tal seit Jahrzehnten darum, dass ihr angestammtes Land ihnen auch auf dem Papier gehört. Nicht alle haben das schon erreicht. Manche leben in der Stadt. Die Bergbaulobby und der Gouverneur des Bundesstaates Minas Gerais verzögern diese Demarkierungen indigenen Lands, vor allem seit Bergbauunternehmen Interesse bekunden. Denn solange das Land nicht offiziell demarkiert ist, haben die Indigenen keine Handhabe, wenn ihr Land verwüstet und die Wasserquellen verschmutzt werden. Landpreise und Bergbaulizenzen im Jequitinhonha-Tal sind derweil explodiert. Waren es 541 Bergbaulizenzen im Jahr 1999, verzehnfachte sich ihre Zahl bis 2022 nahezu. Die Regierung von Jair Bolsonaro verabschiedete 2022 außerdem ein Dekret, das den Markt für ausländische Anleger attraktiv machte, indem es die Exportbeschränkungen für Bergbauprodukte aufhob.

Ein trockenes Tal und eine Quelle
Die Quelle des Jequitinhonha-Flusses im Bundesstaat Minas Gerais. Das Ökosystem der Dornbuschsavanne (Caatinga) ist nicht nur ein wertvoller CO2-Speicher, für die indigenen und lokalen Gemeinschaften ist sein Wasser das wertvollste Gut.
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