Venezolanische Migrantinnen in den Fängen der Schlepper: Tagsüber putzen, nachts Sexsklavin

Die Krise in Venezuela treibt viele junge Frauen und Mädchen in die Flucht. Kriminelle Organisationen nutzen die Not und zwingen sie gewaltsam in die Prostitution. Überforderte und korrupte Behörden schauen weg.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
6 Minuten
Ein Mädchen von hinten, hält sich an einem Zaun aus Ästen fest. Die Unterkünfte in der Flüchtlingsstadt Villa del Sur bieten weder fliessend Wasser noch private Bäder. Die Bewohner dort sind Missbrauch und sexueller Gewalt augesetzt.

Seit Kindertagen sind die beiden Venezolanerinnen Stephanie und Susej enge Freundinnen. „Zusammen bis das Meer austrocknet“, schreiben sie im Juli 2024 unter einem gemeinsamen Foto an einem mexikanischen Strand, das sie auf Facebook posten. Zwei junge Mädchen, 20 und 21 Jahre alt, mit langen schwarzen Haaren und Tätowierungen.

Zu dem Zeitpunkt haben sie schon eine fünf Jahre lange Reise durch Lateinamerika hinter sich, mit Stationen in Kolumbien, Ecuador, Chile und Peru. Ein paar Tage nach dem Strandfoto werden ihre blutüberströmten und zum Teil verkohlten Leichen auf einem verlassenen Grundstück im Süden von Mexiko-Stadt gefunden.

Der Schatten dreier händchenhaltender Mädchen am Strand.
Die Schatten dreier händchenhaltender Mädchen von der Stiftung Renacer am Strand von Riohacha / Kolumbien. Dort werden Mädchen betreut, die zuvor sexuell ausgebeutet und missbraucht wurden.
Mayerlin Vergara Perez, kniend, umarmt ein Mädchen, das man von hinten sieht.
Mayerlin Vergara Perez mit einem aus Gewalt und Ausbeutung geretteten Mädchen am Sitz ihrer Stiftung Renacer in Riohacha. Für ihr Engagement bekam sie 2020 den Nansen-Preis.
Ein kleines Mädchen mit Stofftieren im Arm, der Kopf ist abgeschnitten.
Minderjährige sind besonders im Visier der Schlepperbanden.
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