„Wenn wir so weitermachen, werden wir unsere Demokratie verlieren“

Die Wahlkampfstrategin Rachel Bitecofer empfiehlt den Demokraten, bei der US-Präsidentschaftswahl mit härteren Bandagen zu kämpfen.

vom Recherche-Kollektiv Weltreporter:
7 Minuten
Zwei Fahnen, für die USA und für Trump, bei einer republikanischen Kundgebung in Schnecksville im US-Staat Pennsylvania.

Rachel Bitecofer ist Politologin, Meinungsforscherin und Wahlkampfberaterin der Demokratischen Partei in den USA. Gerade hat sie ein Buch herausgebracht mit dem Titel Hit 'Em Where It Hurts, zu deutsch „Trefft sie da, wo es weh tut“. Darin empfiehlt sie ihrer Partei, im Präsidentschaftswahlkampf die Samthandschuhe abzulegen und die Republikaner mit den gleichen Methoden zu bekämpfen, die von denen eingesetzt werden – und die teilweise ein wenig schmutzig sind. Weltreporter Christoph Drösser hat das Buch gelesen und mit der Autorin gesprochen.

Am Anfang Ihres Buchs schreiben Sie: „In diesem Buch geht es um das schmutzigste Wort in Amerika, nämlich um, politics'.“ Im Englischen gibt es zwei Wörter für das, was wir „Politik“ nennen, nämlich „politics“ und „policy“. Ich habe im Russischen, im Spanischen und im Italienischen nachgeschlagen – überall gibt es nur ein Wort. Erklären Sie also unseren deutschen LeserInnen: Was genau ist „politics“?

In den USA geht es bei politics um all das, was das Funktionieren unserer Institutionen betrifft. Wenn man policy machen will, muss man politics betreiben.

Und was ist das Schmutzige daran?

Amerika ist wirklich der wilde Westen, wir haben sehr wenige Regeln dafür, was man im Wahlkampf sagen darf, was man tun darf, wie viel Geld man ausgeben darf. Insbesondere seit die USA die Beschränkungen für Spenden reicher Leute aufgehoben haben, herrscht im Grunde ein ständiger Wahlkampf, und es hat zum Aufstieg des Extremismus geführt, insbesondere in der Republikanischen Partei.



Rachel Bitecofer
Rachel Bitecofer
VILNIUS, LITHUANIA. 12th July 2023. Joe Biden Remarks after NATO SUMMIT 2023.
Präsident Joe Biden muss sich als Präsident kompromissbereit geben. Seine Parteigenossen dagegen könnten den Gegner härter anfassen, findet Rachel Bitecofer.
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