Kunst soll nicht länger Selbstzweck sein.

Multiple Krisen fördern den globalen Trend zu gesellschaftlich konkret wirksamen Kunstprojekten. Das ZKM Karlsruhe feiert „Useful Art“ als Kunst der Stunde.

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Kongolesische Männer und Frauen posieren mit Hacken vor der Kulisse eines schütter bewachsenen Landstrichs. Im Hintergrund ist ein modernes weißes Gebäude zu sehen.

Die Geschichte des 2016 gegründeten Kollektivs CATPC (Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation Congolaise) hat das Zeug zu einem modernen Märchen. Es kehrt die koloniale Logik der Ausbeutung um, indem die Aktivisten sich den Mechanismen des westlichen Kunstbetriebs bedienen. Mit dem Verkauf von NFTs bringen sich die Mitglieder von CATPC in den Besitz des Landes ihrer Vorfahren, das die Firma Unilever vor mehr als hundert Jahren für eine Plantage zur Gewinnung von Palmöl in Besitz nahm. Nach ihrer Stilllegung in den 1990er Jahren ist das Land ausgelaugt und muss rekultiviert werden.

Eine Holzfigur, die vor einer schematischen Darstellung des Handels mit Palmöl schwebt.
Eine Pende-Skulptur als Symbol: Sie zeigt den Kolonialoffizier Maximilian Balot, der 1931 den Arbeitsdienst der Bevölkerung von Lusanga erzwingen wollte.
Kulisse aus Fototapeten und architektonischen Elementen, die einen Eindruck des Gartens von Zheng Guogo vermitteln.
Der chinesische Künstler Zheng Guogo ließ sich von dem Videospiel Age of Empires zum Bau eines Gartens inspirieren, der die Einheit von Mensch und Natur beschwört.
Hintereinander gestaffelte Vitrinen und zwei Skulpturen mit silberner Oberfläche.
Dokumentation von Projekten, die mit forensischen Methoden Spuren von Flüchtenden, von Umweltverschmutzung oder von Verstecken 1939 verfolgter polnischer Juden dokumentieren.
Rasteraufnahme von Spuren im Kreis angeordneter Hütten.
Der brasilianische Architekt Paulo Tavares setzt moderne Technologien ein, um Spuren indigener Architektur sichtbar zu machen.
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