Verfassungskonvent: Das sind die fünf größten Überraschungen nach den Wahlen in Chile

Die Chilenïnnen haben eine der wichtigsten Wahlen der jüngeren Geschichte hinter sich: Mitte Mai wählten sie die 155 Mitglieder der Versammlung, die eine neue Verfassung ausarbeiten soll. Vieles kam anders, als Analystïnnen vorhergesagt hatten.

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Jemand wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne.

1) Vom Pikachu-Kostüm in die Politik

Als „Tía Pikachu“ (Tante Pikachu) wurde Giovanna Grandón bekannt. Denn während der Proteste in Chiles Hauptstadt Santiago tanzte sie in einem leuchtend gelben Pikachu-Kostüm auf der Plaza Italia, die Demonstrantïnnen auf Plaza de la Dignidad (Platz der Würde) umtauften und die zu ihrem wichtigsten Treffpunkt wurde.

Im Oktober 2019 hatte eine Erhöhung der Fahrpreise der U-Bahn in Chiles Hauptstadt eine soziale Revolte ausgelöst. Schülerïnnen sprangen zunächst aus Protest über die Drehkreuze der U-Bahn, dann kam es zu einem landesweiten Aufstand gegen die soziale Ungleichheit im Land und gegen die Verfassung aus der Pinochet-Diktatur. Ein Jahr später stimmten in einem Referendum knapp 80 Prozent für die Ausarbeitung eines neuen Grundgesetzes.

Protest in Santiago de Chile
Repräsentantïnnen sozialer Bewegungen, eine treibende Kraft der sozialen Revolte in Chile, werden im Verfassungskonvent präsent sein.
Demonstrantïnnen halten ein Schild mit dem durchgekreuzten Gesicht von Pinochet hoch.
Die Revolte in Chile richtete sich gegen das Erbe der Pinochet-Diktatur: die Verfassung aus dem Jahr 1980 und das neoliberale Wirtschaftsmodell. Trotzdem wurden Anhängerïnnen der Diktatur in den Verfassungskonvent gewählt.
Eine Frau hält die Flagge der Mapuche hoch.
17 Sitze sind im chilenischen Verfassungskonvent für die Indigenen Völker reserviert.
Tausende Frauen führen vor dem Nationalstadion in Santiago de Chile die Performance "Ein Vergewaltiger auf deinem Weg" von Lastesis auf.
Der Feminismus ist eine treibende Kraft der Protestbewegung in Chile, wie die Performance "Ein Vergewaltiger auf deinem Weg" von LasTesis gezeigt hat. Bei den Wahlen zum Verfassungskonvent erhielten Frauen besonders viele Stimmen.
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