Angriffe auf Seekabel – Spionagekrieg im Atlantik

Die NATO ist besorgt über den verstärkten Einsatz russischer U-Boote im Atlantik. Deren Interesse gilt nämlich den Unterseekabeln, die wichtige Daten zwischen Europa und Nordamerika transportieren.

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Schiff vor Seekabelstation

In einem Jahr will die britische Marine einen völlig neuen Kriegsschifftyp in Dienst stellen. Dessen Hauptaufgabe soll der Schutz der für Großbritannien so wichtigen Unterseekabel sein. Die amerikanische Marine hat bisher nur U-Boote für Lauschoperationen. Deshalb ist sie an der britischen Entwicklung sehr interessiert.

Vor einigen Monaten machte es der oberste Kommandeur der NATO-Unterseeboote richtig dramatisch. „Russland interessiert sich sehr stark für die Unterwasser-Infrastruktur der NATO“, teilte Andrew Lennon, Admiral der US Navy, in einem Pressegespräch Reportern der Washington Post mit.

Kein Internet ohne Seekabel

Er sei über die Entwicklung hochgradig besorgt, merkte der Admiral an. Denn über die Datenkabel am Meeresgrund des Nordatlantik laufen allein 75 Prozent der Internet-Datenpäckchen. Werden diese Kabel beschädigt oder lahmgelegt, geht in den meisten Unternehmen Europas und den USA nichts mehr.

NATO-Militärvertreter in Brüssel bestätigen immerhin, dass amerikanische Überwachungsboote seit dem Sommer 2017 russische U-Boote so oft wie seit dem Ende des Kalten Kriegs nicht mehr in der Nähe von Seekabeln orten.

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