Fahrerloses Fahren: Bleibt das vollautonome individuelle Auto ein Traum?

Von KI gesteuerte Individualfahrzeuge sicher im Straßenverkehr zu machen, erweist sich als extrem schwierig. Leichter zu verwirklichen seien selbstfahrende Busse, Taxen und Lkw, sagen Fachleute. Wie autonom werden privater und öffentlicher Verkehr in naher Zukunft sein?

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Autonomes Shuttle, das den Bahnhof im niederbayerischen Kurort Bad Birnbach mit dem Ortszentrum verbindet. Neben den Passagieren fährt ein Fahrtbegleiter mit, der im Notfall eingreifen oder Hindernisse per Joystick umfahren kann.

Der Mangel an Lkw-Fahrern und ein wenig attraktiver öffentlicher Nahverkehr in ländlichen Regionen. Das sind zwei Probleme, die schon bald mit der gleichen Technik gelöst werden könnten: dem autonomen Fahren. So könnten fahrerlose Lastwagen zwischen Logistikzentren an der Autobahn verkehren oder selbst fahrende Sammeltaxis Einwohner kleiner Dörfer in die nächste Stadt bringen.

Beim Begriff „autonomes Fahren“ denken viele zuerst an die Vision eines vollautonomen Individualwagens, der durch belebte Innenstädte kurvt, während der Mensch auf dem Sessel, der früher „Fahrersitz“ hieß, etwa Büroarbeiten erledigt oder in einem Roman liest. Doch ein wirklich fahrerloses Auto ist eine extreme Herausforderung für Robotik und künstliche Intelligenz (KI). Weil das Verkehrsgeschehen hoch komplex und vielfältig ist, erfordert es viel Weltwissen, das die KI derzeit noch kaum besitzt. Nur ein Beispiel: Ein Mensch versteht, dass zwei Personen, die sich über die Straße hinweg freudig begrüßen, sich wahrscheinlich lange nicht gesehen haben und einer von ihnen impulsiv die Straße überqueren könnte. Der Fahrer würde vorsorglich langsamer fahren.

Teslas „Autopilot“ krachte in Rettungswagen

Zwar arbeiten Autohersteller und Techfirmen wie Waymo aus Kalifornien am autonomen Pkw. Doch große Fortschritte meldeten die Firmen zuletzt nicht – eher im Gegenteil. Wegen fehlender technischer Fortschritte gaben Ford und VW ein milliardenschweres gemeinsames Projekt für autonome Robotaxis auf und beendeten die dafür gedachte Kooperation mit der US-Firma „Argo AI“. Teslas „Autopilot“, dessen Name mehr Autonomie suggeriert als er liefert, rief US-Behörden auf den Plan, nachdem das Assistenzsystem die Fahrzeuge mehrmals in am Straßenrand stehende Rettungswagen und Feuerwehrautos gelenkt hatte.

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