Wie intelligent können ChatGPT und Co. noch werden? Forscher beruhigen Ängste

Manche Fähigkeiten von KI-Sprachmodellen wie ChatGPT lösen Ängste vor Kontrollverlust aus, weil sie fast magisch wirken und unerklärlich scheinen. Deutsche und ein englischer Forscher bieten nun eine ganz profane Erklärung an.

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Große KI-Sprachmodelle wie ChatGPT zeigen rätselhafte Fähigkeiten, die Experten als „emergent“ bezeichnen, sozusagen maschinelle Geistesblitze. Dieses einer Glühbirne aus der Zahnrädchen herausplatzen zeigt das symbolisch.

Eine KI, die soziale Situationen versteht, logische Schlüsse zieht oder Kurzgeschichten analysiert, ohne spezifisch darauf trainiert worden zu sein, kann beunruhigen. Als große KI-Sprachmodelle wie „ChatGPT“ und „Llama“ von Meta erstmals solche Fähigkeiten zeigten, forderten US-Techstars im März 2023, ihre Entwicklung zu stoppen. Sie warnten, dass diese Modelle bald die menschliche Intelligenz übertreffen und gefährlich werden könnten. Zu den Unterzeichnern des offenen Briefs gehören Tesla-Chef Elon Musk und Bestseller-Autor Yuval Noah Harari.

Doch wie magisch sind die Fähigkeiten der KI-Modelle wirklich? Beruhen sie auf eigenständigem Denken wie beim Menschen, oder kauen sie nur wieder, was im riesigen Datensatz steckt, mit dem sie trainiert wurden? Diese Frage untersuchten Forscher um Sheng Lu von der TU Darmstadt und Harish Tayyar Madabushi von der University of Bath. Sie behaupten, KI-Sprachmodelle „entmystifiziert“ zu haben und veröffentlichten ihre Studie auf dem Preprint-Server Arxiv.

Wachsende KI-Modelle, wachsendes Können

Einige KI-Experten erklären die intelligenzähnlichen Fähigkeiten von KI-Modellen mit „Emergenz“ – dem plötzlichen Auftauchen neuer Qualitäten durch bloße Vergrößerung. Das Sprichwort „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, beschreibt dieses Phänomen. Ein Beispiel dafür ist das Gehirn: Eine einzelne Gehirnzelle kann weder denken noch planen, hunderte oder tausende auch nicht, aber die hundert Milliarden Gehirnzellen eines Menschen zusammen schon.

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