Wie intelligente Kampfdrohnen Kriege verändern

Kampfdrohnen sind effektive Waffen – auch im Ukrainekrieg. Mit künstlicher Intelligenz gelenkt, könnten sie zu ungewollten Eskalationen führen.

8 Minuten
Schwarm von Kampfdrohnen im Einsatz

Die Szene könnte aus einem Science-Fiction-Thriller stammen: Ein Schwarm von KI-gesteuerten Drohnen jagt fliehende Soldaten. Sie erinnern an Baumarktdrohnen, nicht an Flugzeuge, und doch sind sie hochgefährlich. Die Quadkopter navigieren autonom, erkennen Ziele und folgen ihnen. Gerüstet mit einem Sprengkopf stürzen sie sich auf sie. Es ist aber keine Science-Fiction. Solche autonomen tödlichen Waffen seien im Frühjahr 2020 in Libyen wirklich eingesetzt worden, berichteten UN-Beobachter damals.

Im gleichen Jahr kämpften weitgehend autonome Drohnen im Konflikt um die Region Bergkarabach im Kaukasus. Seitdem diskutieren Militärexperten, ob sich dort und in Libyen das Gesicht des künftigen Krieges gezeigt habe. Die größte Sorge: Künstliche Intelligenz könnte Drohnen so schlau machen, dass sie schneller handeln und entscheiden als Menschen dazu fähig wären – und dabei tödliche Fehler machen.

Weil KI ganz allgemein boomt und immer besser wird, stellen sich drängende Fragen: Drohen bald automatisierte Kriege? Könnten Konflikte durch einen KI-Fehler unbeabsichtigt ausbrechen und sich gegenseitig hochschaukeln? Wenn ja, lässt sich dem vorbeugen?

Bayraktar Drohne des türkischen Herstellers Kale-Baykar, die 2020 in Bergkarabach und aktuell in der Ukraine eingesetzt wird.
Bayraktar Drohne des türkischen Herstellers Kale-Baykar, die 2020 in Bergkarabach und aktuell in der Ukraine eingesetzt wird.
Start einer Kamikaze-Drohne Switchblade 600 des US-Herstellers AeroVironment (künstlerische Darstellung). Kurz nach dem Abschuss der Drohne, entfalten sich ihre Flügel, dank derer sie 15 Minuten über dem Zielgebiet kreisen kann.
Start einer Kamikaze-Drohne Switchblade 600 des US-Herstellers AeroVironment (künstlerische Darstellung). Kurz nach dem Abschuss der Drohne, entfalten sich ihre Flügel, dank derer sie 15 Minuten über dem Zielgebiet kreisen kann.
Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!