Quantencomputer: Microsoft reklamiert Fortschritt dank „exotischem Materialzustand“

Microsoft stellt einen neuartigen Chip namens „Majorana 1“ vor, der den Weg zu einem praxistauglichen Quantencomputer ebnen soll. Dafür kontrolliert der Konzern einen Materiezustand mit faszinierenden Eigenschaften. Doch Experten zweifeln stark an diesem angeblichen „Durchbruch“.

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Der Quantenchip „Majorana 1“ soll laut Entwickler Microsoft schnell zum praxistauglichen Quantencomputer führen. Experten melden erhebliche Zweifel an.

Was hat ein Gummiband mit einem Quantencomputer zu tun? Ein Gummiband kann gedehnt, verdreht oder zusammengedrückt werden, behält aber immer seine grundlegende ringförmige Struktur. Eine solche Robustheit gegenüber äußeren Einflüssen wünschen sich Entwickler von Quantencomputern. Diese Rechner sollen einmal besonders harte Probleme knacken, etwa die Simulation großer Moleküle, die klassische Computer überfordern. Das könnte beispielsweise die heute oft sehr langwierige Suche nach neuen Wirkstoffen in der Pharmaindustrie beschleunigen.

Doch die Entwickler kämpfen gegen die Anfälligkeit von Quantencomputern für kleinste Umwelteinflüsse – selbst einzelne Luftmoleküle können Fehler auslösen. Bisher lassen sich daher keine Quantencomputer bauen, die längere Berechnungen fehlerfrei durchhalten. Nun präsentiert Microsoft einen neuen Chip, der dank eines bislang wenig erforschten, exotischen Materialzustands weniger fehleranfällig sein soll – grob vergleichbar mit dem eingangs erwähnten Gummiband.

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