Wir versetzen Berge, schaffen Technofossilien und verändern den Lauf der Evolution

Zehn Gründe, warum der Einfluss des Menschen auf die Erde epochal ist, auch wenn die Spitzenorganisation der Geologie das Anthropozän noch nicht anerkennen will

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Das Bild zeigt die Innenstadt von Chicago mit zahlreichen Wolkenkratzern und greller Beleuchtung bei Nacht.

1. Wir sind die Leitfossilien der Zukunft

Moderne Menschen haben bereits vor mehr als 300 000 Jahren auf der Erde gelebt – doch in viel zu geringer Zahl, um globale Veränderungen zu bewirken. In kürzester Zeit ist die Weltbevölkerung nun aber steil auf heute 8,2 Milliarden angestiegen. Menschen leben inzwischen in fast jedem Winkel der Erde. Hinzu kommen Milliarden Tiere, die mit uns leben und die wir vermehren: Nutztiere wie Rinder, Haustiere wie Katzen. Ratten sind huckepack mit dem Menschen selbst auf die entlegensten Inseln gelangt. Diese mit dem Menschen lebenden Tiere übertreffen wild lebende Landsäugetiere inzwischen an Zahl und Gewicht. Mehr als zwei Drittel der Biomasse von Vögeln machen Hühner aus, die zum Verzehr bestimmt sind.

Auch frühere Abschnitte der Erdgeschichte sind dadurch definiert, dass bestimmte Organismen weltweit als Fossilien auftauchen. Dasselbe wird mit den Überresten von uns Menschen und den mit uns assoziierten Tieren passieren – wir sind zusammen die Leitfossilien der Zukunft.

Riesiges Loch in der Landschaft mit kleinen LKWs, die wie Spielzeuge aussehen.
Eisenerzabbau und seine Spuren.
Verschiedene Gegenstände. Unter anderem: Steine, Metallstücke, Saugnapf aus Gummi.
Technofossilien aus dem Untergrund des Teufelsbergs in Berlin.
Das Bild zeigt das Friedensdenkmal von Hiroshima, ein von der Atombombe zerstörtes Gebäude mit einem Eisengerippe als Dach im Zentrum der Stadt.
Begann das Anthropozän mit einem tödlichen Knall? Wissenschaftler sehen die Atombombenexplosionen von Hiroshima und Nagasaki als ein wesentliches Merkmal der neuen Erdepoche – auch weil die Folgen für lange Zeit in der Geologie der Erde messbar sein werden.
Ein Braunkohlekraftwerk. Aus den Schornsteinen strömt Rauch.
Die Stromerzeugung mit Braunkohle, wie hier im Kraftwerk Schkopau bei Halle, ist besonders CO₂-intensiv.
Das Bild zeigt ordentlich angeordnete Fischköder – es sind selbst farbenfrohe kleine Fischlein mit Haken.
Wir Menschen kreieren neue Natur – oder imitieren sie
Modell des Weltraumschrotts, der die Erde umgibt.
Die NASA versucht einen Überblick über den Weltraumschrott zu behalten.
Aufnahme eines Sees mit Algenblüten. Ein grüner Film treibt auf der Wasseroberfläche.
Wenn Seen überdüngt sind und es wärmer wird, kann es wie hier am Taihu-See in der chinesischen Provinz Jiangsu zu Algenblüten kommen. Sind nicht nur Grünalgen, sondern auch Cyanobakterien beteiligt, wird es für Menschen wegen Giften im Wasser gefährlich.
Kupferfarbene Wüstenlandschaft mit tief eingeschnittenem Tal und riesigem Staudamm, davor eine Brücke.
Der Hoover-Damm in der Mohavewüste.
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