Willi Haas: „Der Klimaschutz braucht mehr Gesundheitskompetenz“

Leben wir gesünder, tut das nicht nur uns selbst, sondern auch dem Klima gut, erklärt der Sozialökologe Willi Haas.

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Ein Porträt von Sozialökologe Willi Haas

Die Klimakrise schadet der menschlichen Gesundheit. Aber nicht allen gleich: Wohlstand, Wohnort und das Alter spielen eine große Rolle. Sicher ist, das Gesundheitssystem muss sich schleunigst vorbereiten und Klimaschutz mehr in den Mittelpunkt stellen. Im Gespräch mit „Klima wandeln“ erläutert Sozialökologe Willi Haas wie das gelingen kann.

Katharina Kropshofer: Wie stark hängen menschliche Gesundheit und die Klimakrise zusammen?

Willi Haas: Bei dem Thema kommt viel zusammen: die Gesundheit aus medizinischer Sicht, aber auch die Frage der Demographie und der Ökonomie. Denn wie die Klimakrise auf die Bevölkerung wirkt, hängt ja auch davon ab, wie sich die Bevölkerung verändert. Dazu kommen auch Unterschiede in der Gesellschaft: Der eine übersiedelt während einer Hitzewelle ins Wochenendhaus, andere leiden an vielbefahrenen Straßen, weil die Versiegelung die Hitze noch verstärkt und weil es ihnen an Ausweichmöglichkeiten mangelt. Wir haben gesehen, wie die Todeszahlen in verschiedenen Ländern Europas während der Finanzkrise gestiegen sind, weil sich viele Leute Gesundheitsversorgung nicht mehr leisten konnten. Diese Verletzlichkeit einer Bevölkerung kann sich in Zeiten multipler Krisen ungünstig aufschaukeln.

Fledermäuse auf einem Wildtiermarkt in Südostasien.
Auf Wildtiermärkten - hier in Südostasien - kommen sich Menschen und Tiere sehr nahe. Viele sehen darin einen Treiber für Zoonosen.
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