Als Larve sieht die Hornisse aus wie eine Wurst

Metamorphosen: Ein neues Buch zeigt, was Insekten erfolgreich macht

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Der Kopf einer ausgewachsenen Hornisse bei 15facher Vergrößerung.

Eine Hornisse kann durchaus freundlich wirken. Auch wenn man das bei dem sonoren Gebrumm, das beim Anflug der Insekten ziemlich bedrohlich klingt, nicht recht glauben mag. Um diese Facette der Hornissen zu entdecken, muss der Betrachter nahe genug herangehen – so nahe, wie es die Fotografen Oliver Meckes und Nicole Ottawa für ihr Buch „Wandlungskünstler“ getan haben. Auf dem Portrait, das sie per Rasterelektronenmikroskop geschaffen haben, scheint die Hornisse milde aus ihren großen schwarzen Augen zu blicken und dabei mit ihren Mundwerkzeugen zu lächeln.

Der Eindruck stimmt, denn die Tiere haben ein vergleichsweise sanftes Wesen, viel sanfter als die Wespen, die zur Pflaumenkuchenzeit über den Terrassentischen patrouillieren. Und das hat seinen Grund: Hornissen gehen sparsam mit ihrem Gift um, heißt es in dem Buch: „Hornissen brauchen ihre Giftwaffe unter anderem für die Jagd und können sich einen leeren Gifttank gar nicht leisten.“ Ohne diese Waffe könnten sie keine Wespen, Fliegen, Bremsen oder Spinnen mehr für ihren Nachwuchs erlegen. Die sehen aus wie dicke weiße Würste mit einem kahlen, gelblichen Mondgesicht und Kieferzangen, die in der starken Vergrößerung wie Hasenzähne wirken.

Die Larve der Hornisse sieht aus wie eine weiße Wurst mit halbrundem, gelblichen Mondgesicht. Die beiden Kiefernzangen sehen in 40facher Vergößerung aus wie Hasenzähne.
Als Larve sieht die Hornisse aus wie eine Wurst. Im Gegensatz zu den ausgewachsenen Tieren ernährt sie sich von Fleischbrei, den die Arbeiterinnen heranschaffen. Geht das mal nicht schnell genug, kratzt sie mit ihren Kieferzangen an der Wand ihrer Brutzelle.
Zwei graue Kästen mit Knöpfen und Reglern, Bildschirmen und Röhren. Dazwischen ein Schreibtisch mit Computer für die Bildbearbeitung.
Hier entstanden die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahmen: Im Mikroskopie-Labor mit den zwei Rasterelektronenmikroskopen bei „eye of science“. Das Buch enthält auch ein Kapitel, in dem die Fotografen die aufwändige Prozedur beschreiben, die für die Bilder nötig ist.
Die Fotografen, die Texter und der Titel des Buches „Wandlungskünstler“. Auf dem Cover ist der Kopf eines ausgewachsenen Hauhechel-Bläulings, einer heimischen Schmetterlingsart, zu sehen.
Nicole Ottawa und Oliver Meckes (links) haben die Fotos zum Buch „Wandlungskünstler“ beigetragen. Die Texte kommen von den Wissenschaftsjournalisten Veronika Straaß und Claus-Peter Lieckfeld. Auf dem Cover ist ein ausgewachsener Hauhechel-Bläuling, eine heimische Schmetterlingsart, zu sehen.
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