Käfer mit blutiger Nase

Der Tatzenkäfer ist behäbig wie ein Bär. Und er weiß sich zu wehren.

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Ein Käfer mit schwarz-violetter Panzerung krabbelt über verwelkte Grashalme.

Es ist kalt an diesem Nachmittag Mitte Februar im Nationalpark Eifel bei Gemünd. Ein Trupp Kraniche durchbricht die graue Monotonie der Wolken. Kein Tag, an dem besondere Insekten zu erwarten wären. Doch dann tapst ein großer schwarzer Käfer zwischen den welken Grashalmen herum, die noch vom letzten Jahr übrig sind.

Wer ihm eine Weile zuschaut, versteht, warum das Tier Großer Tatzenkäfer (Timarcha tenebricosa) heißt: Behäbig wie ein Bär spaziert er durch das Gelb am Wegesrand.

Kälte bremst alle Insekten aus. Diese Käfer aber sind auch im Sommer wie in Zeitlupe unterwegs. Ihre überdimensionierten Füße und der üppige Hinterleib machen den Eindruck eines Mini-Bären auf sechs Beinen perfekt.

Zwei schwarze Käfer bei der Paarung. Das kleinere Männchen hat das Weibchen von hinten bestiegen.
Ein Paar des Großen Tatzenkäfers (Timarcha tenebricosa). Die Tiere können nicht fliegen, weil ihre Deckflügel zusammengewachsen sind. Der orange Rand um die Vorderfüße kommt davon, dass deren Sohle mit Härchen bedeckt ist. Deshalb können sich die Blattkäfer gut an glatten Oberflächen wie Pflanzenblättern festhalten. Auch wenn sie sich im Vorfrühling paaren – die Larven schlüpfen erst im Frühling des nächsten Jahres.
Ein Käfer mit schwarz-violetter Panzerung hält sich an einem verwelkten Grashalm fest.
Ein Männchen des Großen Tatzenkäfers (Timarcha tenebricosa). Die Blattkäfer sind oft schon früh im Jahr unterwegs – dieser tapste Mitte Februar durch die Eifel.
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