„Überall hier wird auf Schreiadler geschossen"
Bericht vom Tatort: Axel Hirschfeld vom „Komitee gegen den Vogelmord“ ist im Libanon, um gegen die Wilderei vorzugehen
In Deutschland hatten die Schreiadler eine gute Brutsaison. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, wo die letzten Brutpaare in Deutschland vorkommen, konnten die Elterntiere erfreulich erfolgreich Junge großziehen. Doch auf ihrem gefahrvollen Weg in die Winterquartiere in Afrika befinden sich dieser Tage wieder Tausende Adler aus Europa in Lebensgefahr – durch illegalen Abschuss.
Ein Hotspot für den Durchzug ist der Nahe Osten. Im Libanon droht den Schreiadlern und anderen Vögeln besondere Gefahr. Dort lauern ihnen Wilderer auf, die Vögel abschießen oder mit Netzen fangen – aus reiner Jagdlust und zum Verkauf als Delikatesse. Im vergangenen Jahr haben wir anhand des Schicksals von Schreiadler „Dieter“ über das Massaker an Zugvögeln im Libanon berichtet.
Mehrere Teams des „Komitees gegen den Vogelmord“, eines privaten Vereins, der sich international an den Hotspots der Vogelverfolgung für deren Schutz einsetzt, sind auch dieses Jahr vor Ort, um die Lage zu beobachten und mit Hilfe der lokalen Polizei das Schlimmste zu verhindern. Das Team von Einsatzleiter Axel Hirschfeld versucht Wilderer auf frischer Tat zu ertappen, Beweismaterial zu sammeln, Öffentlichkeit herzustellen und Verstöße gegen libanesische Gesetze zur Anzeige zu bringen.
Wie sieht es aktuell aus?
An einem wichtigen Konzentrationspunkt des Zugs von Großvögeln wie Störchen, Pelikanen und Adlern bei Eghbe im Libanongebirge hat sich die Lage gegenüber dem Vorjahr offenbar gebessert, es werden in weitaus geringerem Umfang Adler und andere Zugvögel geschossen.
Dagegen berichtet Hirschfeld von erschütternden Szenen aus dem Gebirge nahe Akkar, ebenfalls im Nordlibanon.
In den folgenden Nachrichten aus dem Feld, die Hirschfeld uns gesendet hat und die wir zu einer Aufnahme zusammengesetzt haben, beschreibt der Vogelschützer die Entdeckung eines neuen „Blackspots“ und spricht von einem „Massaker“. Im Hintergrund sind Wachtelrufe zu hören. Sie kommen aber von einem Tonband, das Jäger einsetzen, um die Vögel in die Fallen locken.
Das folgende vom Komitee gegen den Vogelmord aufgenommene Video zeigt, wie ein Wilderer einen Wespenbussard abtransportiert, den er soeben geschossen hat. Allein an diesem Morgen beobachteten die Vogelschützer, wie in dem Gebiet nördlich von Akkar wahllos auf alle Vögel geschossen wurde, die vorbeiflogen: Schreiadler, Zwergadler, Schwarzstörche, Schlangenadler, Schwarzmilane, Wespenbussarde, Mäusebussarde, Turmfalken und Schmutzgeier: Alles, was Flügel besitzt, wurde beschossen.
Anhand dieses Films wurden immerhin drei Gewehre beschlagnahmt. Innerhalb der letzten Woche hat die Arbeit der Komitee-Mitglieder und ihrer Partner aus dem libanesischen Vogelschutz sowie einer Vereinigung nachhaltig orientierter Jäger dazu geführt, dass elf Gewehre beschlagnahmt und 16 Wilderer vorübergehend festgenommen wurden.
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Nach einer gemeinsamen Schätzung mit dem Komitee gegen den Vogelmord aufgrund eigener Analysen im nahöstlichen Zuggebiet sowie auf Basis von Bestandszahlen und Meldungen von Abschüssen kommen wir zu dem Ergebnis, dass in jedem Jahr im Libanon rund 5000 Schreiadler geschossen werden. Damit ist die illegale Verfolgung ein wichtiger, wenn auch nicht der einzige, Faktor für den anhaltenden Negativtrend der Art in vielen Ländern ihrer Verbreitung.
Direkte Verfolgung wiegt für Vogelarten mit einer nur geringen Reproduktionsrate, die unter natürlichen Bedingungen durch ein langes Leben ausgeglichen wird, besonders verheerend. Immer wieder bleiben selbst gut geeignete Brutreviere im Frühjahr verwaist, weil die dort häufig über Jahrzehnte hinweg brütenden Vögel auf dem Zug abgeschossen wurden. Vom Gesetz her ist die Jagd auf die Vögel im Libanon verboten. Ein neues und modernes Jagdgesetz muss aber noch durchgesetzt werden. Internationale Aufmerksamkeit, wie sie durch die Vogelschutzcamps des Komitees geschaffen wird, hilft den vor Ort tätigen Vogelschützern, in ihrer wichtigen Arbeit ernstgenommen zu werden.
Botschaft unterstützt Vogelschutz
Georg Birgelen, der deutsche Botschafter im Libanon, wird sich am 8. Oktober gemeinsam mit libanesischen Offiziellen die Arbeit der Vogelschutzaktivisten und -aktivistinnen gegen die Wilderei ansehen und damit auch seine politische Unterstützung für einen besseren Vogelschutz zum Ausdruck bringen. Über das Kontaktformular der Botschaft kann man Botschafter Birgelen, der die Arbeit der Vogelschutzcamps stark unterstützt, darin bestärken, seinen Einsatz für den Zugvogelschutz im Libanon fortzusetzen.
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