Welchen Einfluss hat die Kunst auf den ökologischen Umbau unserer Lebensweise?

Der Kurator und Kunstprofessor Robert Fleck analysiert in seinem neuen Buch die vielfältigen Beziehungen zwischen Kunst und Natur.

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Zwei junge Bäume vor einem weißen klassizistischen Gebäude.

Überall auf der Welt finden große Kunstausstellungen zum Thema Natur und Ökologie statt. Das ZKM zeigte die Bruno Latour-Schau Critical Zones, das New Yorker MoMA nannte ihre Schau Emerging Ecologies, und das Palais de Tokyo in Paris titelte Reclamer la Terre. Natur und Ökologie sind die bestimmenden Themen der aktuellen Kunstproduktion. Doch ist dieses Phänomen nicht so neu, wie man denkt.

1972 platzierte der US-Künstler Hans Haacke ein quadratisches, kniehohes, mit Wasser gefülltes Acrylglasbecken in einem Bungalow in Krefeld. Darin schwammen erstaunlicherweise Goldfische, obwohl das Wasser aus dem Rhein stammte. Das diente der Industrie damals als Kloake. Ein massives Fischsterben und Schwierigkeiten, die Trinkwasserqualität zu gewährleisten, lösten öffentliche Debatten aus, was die Chemieriesen aber nicht hinderten, ihre giftigen Abfälle auch weiterhin in den Fluss zu kippen. Haacke entnahm an unterschiedlichen Uferstellen Proben, reinigte das Wasser im Ausstellungsraum mit organischen Substanzen, füllte sie in das Becken und demonstrierte auf diese Weise, dass der Rhein nicht für immer verloren sein muss.

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