Zukunftsmanifest: Acht Maxime für eine bessere Mobilität

Carsharing fördern, günstige Mobilitätsangebote schaffen und Parken verteuern: Wie sich eine Gruppe Wirtschaftswissenschaftler:innen und Manager der Autoindustrie den Verkehr von Morgen vorstellt

von Daniela Becker
7 Minuten
Kirstin Hegner, Managing Director des Digital Hub Mobility an der UnternehmerTUM in München

Eine Gruppe Wirtschaftswissenschaftler:innen und Manager der Autoindustrie hat ein „Zukunftsmanifest“ mit Titel „Acht Maxime für eine bessere Mobilität“ veröffentlicht. Die Autor:innen fordern eine Abkehr der vorherrschenden autozentrierten Stadtplanung. So etwas könne auch in gewachsenen Städten realisiert werden, schreiben die Autor:innen. Vorbilder seien Paris und Kopenhagen. Die nächste Bundesregierung solle dazu Modellstädte finanzieren.

Wie könnten solche Städte aussehen? Parkflächen in den Zentren müssten zu Radwegen sowie Naherholungsflächen umgewidmet und verbleibende Parkflächen deutlich verteuert werden. „Nutzen, nicht besitzen“, sei das wünschenswerte Prinzip in Bezug auf Autos. Niemand dürfe von Mobilität ausgeschlossen werden, deswegen müsse der öffentliche Verkehr deutlich billiger und Carsharing und eine höhere Auslastung von Privatautos gefördert werden. Alle Verkehrsträger, vom Fußweg über das Rad bis hin zum Auto oder Bus und Bahn, sollen leichter und günstiger als bislang verfügbar sein. Eine wichtige Rolle sehen die Autor:innen für Apps, die überregional angeboten werden sollen und Mobilitätangebote miteinander verknüpfen.

Klima Wandeln sprach mit Manifest-Autorin Kirstin Hegner, Managing Director des Digital Hub Mobility an der UnternehmerTUM in München darüber, wie alte Gewohnheiten überwunden werden können, die Autoindustrie kreislauffähig werden möchte und ob Carsharing sich auch für ländliche Gebiete eignet.

ein Bus auf der Straße [AI]
Der Münchner Bergbus ist ein Pilotprojekt des Alpenvereins München & Oberland und stellt einen ersten Lösungsansatz für das hohe PKW-Aufkommen in den bayerischen Bergen dar. Der Bus verbindet die bayerische Landeshauptstadt ohne Zwischenstopp mit ausgewählten Tourenzielen, die bislang alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer erreichbar sind. Er soll eine Ergänzung zum ÖPNV und keine Konkurrenz darstellen. Im Bergbusticket ist auch die Hin- und Rückfahrt mit dem MVV zum Start- bzw. Endpunkt des Busses inbegriffen. Außerdem bieten die Busse ausreichend Platz für Fahrräder, Kletterausrüstung oder Kinderwägen.