Mosel-Apollofalter: Geschützt wie kaum ein anderer, steht er trotzdem vor dem Aussterben

Das „Geziefer“-Insekt-des-Monats Juli braucht ganz spezielle Bedingungen. Die findet es im Moseltal, doch vor wenigen Jahren brach dort die ohnehin fragile Population zusammen. Bei der Ursachensuche rücken Gifte in den Fokus

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Ein Schmetterling sitzt auf einer violetten Blüte.

Schroff ragen die Felsen aus den steilen Hängen, durchbrechen die adretten Reihen der Weinreben. Hier und da recken sich Büsche und Bäumchen gen Himmel. Rosa leuchten die Blüten des Weißen Mauerpfeffers (Sedum album) zwischen den Riesling-Trauben, daneben blühen violett die Disteln und Flockenblumen. Auf beides – Felsen und Mauerpfeffer – ist der Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo vinningensis) angewiesen. Beides ist hier bei Kobern-Godorf zu Genüge vorhanden. Und doch geht es mit dem Schmetterling seit gut zehn Jahren steil bergab.

„Wir gucken dem Mosel-Apollofalter gerade beim Aussterben zu, “ sagt Jörg Hilgers. An diesem Nachmittag Anfang Juli haben das Weinbau- und das Umweltministerium Rheinland-Pfalz Vertreter*innen von Naturschutzbehörden sowie Umweltschutz- und Landwirtschaftsverbänden zu einem Lokaltermin nach Kobern-Godorf geladen, 20 Autominuten westlich von Koblenz.

Ein Mann steht vor einer Steinmauer. Darauf steht ein Eimer mit violetten Blumen.
„Ich habe in diesem Jahr 60 Stunden Apollo-Monitoring durchgeführt und ganze vier Apollos gesehen.“ – Jörg Hilgers (rechts) vor einem Eimer mit Flockenblumen. Noch vor wenigen Jahren hätte der ausgereicht, um ein paar der seltenen Falter anzulocken.
Ein Mann mit Brille steht an einem Fluss. Im Hintergrund ein steiler Hand mit Weinreben und eine Autobahnbrücke, die das Tal überspannt.
Daniel Müller im Moseltal bei Kobern-Gondorf. In diesem Bereich zwischen dem Örtchen und der Autobahnbrücke gab es noch vor 15 Jahren gute Chancen, den Mosel-Apollo zu beobachten.
Eine schmale Straße vor einem Steilen Hang mit Weinreben.
Bei Kobern-Gondorf im unteren Moseltal sind die Hänge steil, ist der Weinbau mühsam.
Eine schwarze raupe mit orangen Streifen auf den Seiten.
Die roten-orangen Punkte auf der Seite der Apollo-Raupe warnen Fressfeinde. Denn die Tiere sind giftig. Sie mag es, sich in der Sonne aufzuwärmen.
Eine Frau und ein Mann betrachten ein Röhrchen. Im Vordergrund ein Kameramann, im Hintergrund eine Steinmauer.
Daniela Schmitt, die Wirtschafts- und Weinministerin von Rheinland-Pfalz (FDP), und Erwin Manz. rheinland-pfälzischer Umwelt-Staatssekretär (Grüne) hantieren mit einem Plastikgefäß, in dem sich eine Raupe des Apollofalters befindet.
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