Über den Dünen des Titan: Welches Leben NASA-Mission Dragonfly auf dem Saturn-Mond finden könnte

Der Saturnmond Titan ist einzigartig, denn neben der Erde hat keine andere nahe Welt eine so dichte Atmosphäre und eine Oberfläche, über die flüssige Stoffe sprudeln: Der NASA-Oktokopter Dragonfly soll dort hinfliegen und nach Leben suchen. Eine Podcast-Geschichte

vom Recherche-Kollektiv Die Weltraumreporter:
3 Minuten
Der Titan als graue Kugel, ein gleißendes Licht überstrahlt das Bild aus der nördlichen Hemisphäre heraus

Im Jahr 1655 entdeckt der niederländische Astronom Christiaan Huygens mit seinem selbstgebauten Teleskop einen Lichtpunkt, der den Planeten Saturn in 16 Tagen einmal umrundet. Er wird später Titan getauft. Es dauerte mehrere Jahrhunderte, bis klar wurde, was der zweitgrößte Mond des Sonnensystems verbirgt: Erst Raumsonden lieferten Details seiner umwölkten Atmosphäre und sogar erste Fotos seiner rätselhaften Oberfläche. Gerade bereitet die NASA eine neue Forschungsreise zu ihm vor.

Karl erzählt in dieser Folge, warum der Titan so besonders ist. Zwar ist es auf ihm mit durchschnittlich -179 °C bestialisch kalt. Doch gleichzeitig gluckern auf ihm Flüsse aus flüssigem Methan, Ethan und Stickstoff. Sie graben tiefe Täler und speisen gigantische Seen. Aus der Atmosphäre, die deutlich dichter und massiver als die Erdatmosphäre ist, rieseln währenddessen organische Moleküle. Es scheinen die wichtigsten Zutaten beisammen zu sein, um auf Titan eine Form von Leben entstehen zu lassen.

Nach der Marssonde Ingeniuity ist Dragonfly erst der zweite Versuch der NASA, in einer außerirdischen Atmosphäre mit einem Helikopter zu fliegen. Doch anders als die dünne Luft auf dem Mars ist der Titan bestens dafür geeignet: Die Anziehungskraft ist gering, während die Luft auf dem Saturnmond dichter als die der Erde ist und dadurch starken Auftrieb verleiht. Die Forschungssonde kann deshalb eine Radionukludbatterie und sogar ein Massenspektrometer transportieren, um in einer mehrjährigen Mission dem möglichen fremden Leben auf die Schliche zu kommen.

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Die Landschaft des Titan in Graustufen, fällt Shangri-La fällt als dunkelgrauer Fleck besonders auf
Die Region Shangri-La liegt auf Höhe des Äquators und fällt im Radar durch dunkle Kohlenwasserstoffe auf
Die Scheibe des Titan wirkt grünlich, im Norden blitzt ein Fleckenmuster auf
Der Titan in Falschfarben im Infrarotbereich, dadurch zeigt sich ein Glitzern der nördlichen Seen
Ein graues Muster, das aus der Ferne an geriffelten Jeansstoff erinnert
Längsdünen auf Titan
Landschaft in orange-bräunlicher Grundfärbung, weißliche Höhenzüge, die in unregelmäßigen Streifen geformt sind
Landschaft des Titan, aufgenommen von der ESA-Sonde Huygens im Landeanflug
Orange-bräunliche und verschwommene Landschaft, eine weite Ebene, in der nah und Fern weiße Gesteinsbrocken liegen
Nach der Landung von Huygens: gerundete Brocken aus hart gefrorenem Wassereis

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