Omikron-Variante: Milder ja, aber wirklich substanziell milder?

Forscher:innen können bislang nur grob abschätzen, wie krank Omikron verglichen mit der Delta-Variante des Coronavirus macht. Auch internationale Klinikdaten zeichnen bislang ein unscharfes Bild.

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Die Omikron-Variante verbreitet sich weltweit (Symbolbild)

Dass Omikron, die neue Variante des Coronavirus, „milder“ sei, hat sich herumgesprochen. Was dieses „milder“ aber konkret bedeutet, erforschen Wissenschaftler:innen erst noch. Sie versuchen zu beziffern, wie viele der positiv Getesteten ins Krankenhaus oder gar auf die Intensivstation müssen und wie viele von ihnen sterben.  Zwar liefern Forscher:innen erste Ergebnisse. Diese sind jedoch noch mit großen Unsicherheiten behaftet.

Forscher:innen der University of California in Berkeley haben versucht, auf noch eine der interessantesten Fragen eine Antwort zu geben: Ist es wirklich das Virus selbst, das milder geworden ist? Oder scheint das nur so, weil Omikron sich bislang vor allem in Ländern verbreitet hat, deren Bewohner:innen fast alle immun sind, sei es durch frühere Infektionswellen, erfolgreiche Impfkampagnen oder beides. Die Menschen dort erkranken seltener schwer.

In den USA steigt der Druck auf die Kliniken

Antworten auf diese Fragen sind wichtig, um weiterhin eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu vermeiden. Denn steigen die Fallzahlen zu hoch, kann auch ein milderes Virus die Kliniken an ihre Grenzen bringen.

Genau das lassen Daten aus einigen Ländern bereits erkennen. Am deutlichsten in den USA. Omikron breitet sich dort seit Anfang Dezember aus. Inzwischen übertreffen die Fallzahlen laut Johns Hopkins University den bisherigen Höchststand vom letzten Winter um das Dreifache (Grafik oben links im Bild).  

Coronainfektionen, Hospitalisierungen (erste Zeile), sowie in der zweiten Zeile: Intensivpatienten und Todesfälle in den USA seit September 2020, jeweils bezogen auf eine Million Einwohner.
Coronainfektionen, Hospitalisierungen (erste Zeile), sowie in der zweiten Zeile: Intensivpatienten und Todesfälle in den USA seit September 2020, jeweils bezogen auf eine Million Einwohner.
Coronainfektionen, Hospitalisierungen (erste Zeile), sowie in der zweiten Zeile: Intensivpatienten und Todesfälle in Frankreich seit September 2020, jeweils bezogen auf eine Million Einwohner.
Coronainfektionen, Hospitalisierungen (erste Zeile), sowie in der zweiten Zeile: Intensivpatienten und Todesfälle in Frankreich seit September 2020, jeweils bezogen auf eine Million Einwohner.
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