Einfluss der Wirtschaft: Ist die Unabhängigkeit der Hochschulen gefährdet?

In Deutschland boomen private Hochschulen. Auch staatliche Universitäten werden zunehmend aus der Wirtschaft finanziert. Welche Auswirkungen hat das auf die Forschung?

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Man sieht einen Geschäftsmann im Anzug vor einer vollgeschriebenen Tafel stehen.

Die Zahl der privaten Hochschulen ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Vor 20 Jahren gab es 49 solcher Hochschulen, mittlerweile sind es einer aktuellen Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung zufolge 115 – mehr als doppelt so viel. Die Studierendenzahl hat sich in der Zeit sogar vervierfacht.

Private Hochschulen haben verschiedene Träger, darunter Unternehmen und Familien. Drei prominente Beispiele: die ehemalige Jacobs University in Bremen, die von der Bremer Kaffee-Familie Jacobs finanziert wurde. Mittlerweile wurde sie in Constructor University umbenannt und an den russisch-singapurischen Investor Serguei Beloussov verkauft.

Private Hochschulen in Kooperation mit Unternehmen und Stiftungen

Im Jahr 2003 gründete Klaus-Michael Kühne, Mehrheitseigentümer des Logistikkonzerns Kühne und Nagel, gemeinsam mit der Stadt Hamburg und der TU Hamburg die Hamburg School of Logistics, aus der später die Kühne Logistics University entstand. Und seit 2010 baut die Stiftung von Dieter Schwarz, dem Gründer von Lidl und Kaufland, den Bildungscampus in Heilbronn aus. Dort gibt es unter anderem eine Elite-Programmierschule, eine stiftungseigene Akademie und eine Start-up-Schmiede.

Doch nicht nur private, auch staatliche Hochschulen werden zunehmend von der Wirtschaft unterstützt – meist über Drittmittel und Stiftungsprofessuren. Kritiker:innen befürchten, dass durch solche Kooperationen die Unabhängigkeit der Wissenschaft gefährdet wird.

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