Warum Herzkrankheiten Frauensache sind: eine Annäherung in acht Grafiken

Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen treffen vor allem Männer? Stimmt nicht, wie diese Zahlen zeigen

vom Recherche-Kollektiv Der andere Körper:
3 Minuten
Eine Frau liegt mit einer Sauerstoffmaske auf dem Gesicht auf einer Trage. Eine Person in Uniform misst gerade mit dem Stethoskop ihren Puls. Im Hintergrund sind die Türen eines Krankenwagens und durch die Fenster hindurch verschwommen eine Landschaft zu sehen.

Ein älterer Mann greift sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Brust: Das ist das Bild, das die meisten Menschen mit einem Herzinfarkt verbinden. Und weil der Herzinfarkt so etwas wie die prototypische Herzerkrankung ist, halten viele Menschen Herzprobleme generell für eine Männersache.

Ein großer Irrtum: Von den rund 340.000 Menschen, die 2021 in Deutschland an Herz-Kreislauf-Erkrankungen starben, waren rund 180.000 Frauen, also mehr als die Hälfte.

Für 31 Prozent aller 2021 verstorbenen Männer und 36 Prozent aller verstorbenen Frauen war eine Herz-Kreislauf-Erkrankung die Todesursache.

Unter der „klassischen“ systolischen Herzinsuffizienz (Herzschwäche), bei der das Herz nicht genug Kraft hat, um das Blut durch den Körper zu pumpen (in der englischen Fachsprache „Heart failure with reduced ejection fraction“ oder HFrEF), leiden zwar mehr Männer als Frauen. Die diastolische Herzinsuffizienz, bei der die linke Herzkammer ihre Elastizität verliert und nicht mehr genug Blut aufnehmen kann („Heart failure with preserved ejection fraction“, HFpEF), betrifft aber vor allem Frauen.

Und wenn Frauen einen Herzinfarkt haben, sterben sie eher daran als gleichaltrige Männer. Das zeigen unter anderem die Daten aus dem Herzinfarktregister der für Deutschland repräsentativen Modellregion Augsburg, wo seit 1985 Herzinfarkte kontinuierlich statistisch erfasst werden.

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