Über die Krönung von Charles III. – und das Experimentieren mit journalistischen Formaten
Im History-Podcast Über Geschichte geht es heute um Krönungsrituale, die oft weniger alt sind als sie aussehen. Tobias Sauer hat die Rituale entschlüsselt – als FAQ.
Lang lebe der König
Anfang Mai ließ sich Charles III. in London zum englischen König krönen. Die Krönungszeremonie scheint ein uraltes Ritual sein. Durchgeführt in einer Kirche, folgt es einer komplizierten Dramaturgie, in der Schwerter, Zepter und schwere königliche Roben eine Rolle spielen.
Den Weg von und zur Kirche haben Charles III. und seine Frau Camilla in von Rössern gezogenen Kutschen bewältigt, die aus einem Märchenbuch zu stammen scheinen. Tatsächlich sind viele Elemente der Krönungszeremonie überraschend neu. Die Monarchie, so sagen Historiker, sei gut darin, vergleichsweise junge Rituale sehr alt erscheinen zu lassen. Zugleich sind die meisten Handlungen und Gegenstände symbolisch aufgeladen.
Das Ritual macht den König
Über die Geschichte der Krönungszeremonie, die Bedeutung einiger Symbole und Skandale aus 1.000 Jahren hat Tobias Sauer für den „Spiegel“ geschrieben. Dabei hat er eigentlich nicht viel mit den Royals am Hut. Warum er die ganze Zeremonie für reichlich absurd hält, verrät er im Gespräch mit Carola Dorner. Außerdem sprechen die beiden über seltenere journalistische Formate. Denn Tobias Artikel erschien nicht als Fließtext oder als Porträt Charles III., sondern als FAQ (Frequently Asked Questions), also in Form beantworteter Fragen.