Insekten ganz nah: Makrofotograf Thorben Danke wirbt mit faszinierenden Bildern für den Artenschutz

Mit einzigartigen Makrofotos zeigt Thorben Danke die faszinierende Schönheit und Vielfalt heimischer Insekten. Seine gestochen scharfen Bilder sollen die Menschen für den Artenschutz begeistern. Ein Interview über Goldfliegen, „geföhnte“ Wildbienen und die Macht der Bilder.

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Eine zusammengerollte, kleine Wespe, die in den Farben des Regenbogens schillert.

Der 20. Mai ist Weltbienentag. Ein perfekter Tag, um über Biodiversität und die Vielfalt heimischer Insekten zu reden. Denn die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) – für viele Menschen noch immer Sinnbild der Biene – ist nur ein winziges Puzzleteil im Artenzoo, und zudem für die Natur ein relativ irrelevantes. Dreiviertel aller Blütenpflanzen und rund ein Drittel aller Nutzpflanzen sind auf tierische Bestäuber angewiesen, damit sie den Ertrag bringen, den wir Menschen uns wünschen. Das erledigen vor allem (Schweb-)fliegen, Schmetterlinge und Käfer sowie die weltweit mehr als 20.000 Wildbienen-Arten. Das vom Menschen gepäppelte Nutztier Honigbiene mag zwar zum Sympathieträger taugen, wenn es mal wieder heißt: „Rettet die Bienen“. Mit dem Blick auf Artenschutz und Insektenschwund greift das aber viel zu kurz.

Das weiß auch Makrofotograf Thorben Danke. Sein Anliegen: Die Menschen für Insekten begeistern. Dafür schaut er ganz genau hin. Er legt viele Aufnahmen übereinander, gibt Insekten auf diese Weise gestochen scharfe Gesichter und stellt ihre Schönheit in den Vordergrund.

Ein Mann, zwischen seinen Händen scheint ein Objektiv zu schweben.
Makrofotograf Thorben Danke: Er möchte mit seinen Bildern Menschen für Insekten begeistern.

Für RiffReporter sprach Sigrid März mit ihm über Goldfliegen, „geföhnte“ Wildbienen und die Macht der Bilder.

Eine grün-glänzende Fliege mit rötlichen Augen.
Sie entfachte Thorben Dankes Begeisterung für Insekten: die Goldfliege. Seit dieser Aufnahme hat der Makrofotograf seine Techniken stetig verfeinert.
Blick auf einen Wespenkopf
Der Kopf dieser Erzwespe (Pteromalidae) schimmert golden. Zwischen den beiden großen Facettenaugen liegen drei punktförmige Lichtsinnesorgane, die Ocellen.
Ein Ausschnitt eines Insektenkopfes, links blau-schimmernd der Kopf, rechts ein schwarzes Auge.
Beim genauen Blick auf den metallisch glänzenden Kopf dieser Erzwespe (Conomorium spec.) zeigen sich die wabenförmigen Einzelaugen des Facettenauges.
Ein Fliegenkopf mit grün-blau schimmernden Augen.
Bohrfliegen (Tephritidae) sind eine farbenfrohe Fliegen-Familie; auf der Nahaufnahme scheinen die komplexen Facettenaugen zu leuchten.
Mittig eine bunt schillernde Wespe, links eine Skala mit der Beschriftung „10 mm“, rechts als Kästen einzelne Ausschnitte.
Thorben Danke macht selbst kleinste Details sichtbar. Diese Goldwespe ist weniger als zehn Millimeter klein; die Ausschnitte zeigen die Ocellen (oben), Einbuchtungen am Thorax (Brustteil, Mitte) und mikroskopische feine Härchen am Abomen, dem Hinterleib des Insekts.
Kopf einer Wildbiene mit mächtigen Mundwerkzeugen.
Viele Wildbienen haben gemusterte Augen, wie diese Wespenbiene der Gattung Nomada. Mir ihrer langen Zunge erreicht die Biene auch Nektar tief am Blütenboden.
Ein Insektenbein mit Härchen, Haken und Krallen.
Dieses Insektenbein gehört zu einer Hellen Erdhummel (Bombus lucorum) und ist über und über mit Borsten besetzt.
Schwarz-gelb gezeichneter Kopf einer Hornisse.
Am Kopf der Hornisse (Vespa crabro) bringt die starke Vergrößerung feinste Härchen ans Licht.
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