„Matchday“: Pillen und Pulver für Fußballspieler:innen landen vor Gericht

Ein Start-up, an dem mehrere Fußball-Profis beteiligt sind, verkauft Pulver und Pillen für angebliche Leistungssteigerungen. Wissenschaftler:innen sehen das kritisch, Verbraucherzentralen werfen dem Unternehmen verbotene Werbemaschen vor. Jetzt geht es vor Gericht.

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Ein Fußballspieler mit kurzen Haaren ist im Profil zu sehen, wie er aus einer Plastikflasche trinkt. In das Bild montiert sind Fotos mehrerer Profi-Spieler, darunter Marton Dardai von Hertha BSC Berlin, die Werbung für Nahrungsergänzungsmittel der Firma Matchday Nutrition machen.

Für Márton Dárdai läuft es gut. Seitdem der mittlere Sprössling von Hertha-BSC-Idol Pál Dárdai unter seinem Vater als Trainer den Durchbruch schaffte, ist der heute 23-Jährige aus der Formation des Zweitligisten nicht wegzudenken. Für die ungarische Nationalelf absolvierte der Verteidiger gerade sein 13. Länderspiel.

Der Fußball ist allerdings nicht Dárdais einziges Geschäft. Vor einem Jahr kaufte er sich in die Firma Matchday Nutrition ein, gleichzeitig mit anderen Fußballern: Marnon Busch, Bundesliga-Profi beim 1. FC Heidenheim, Sascha Mockenhaupt und Nico Riebe vom SV Wehen Wiesbaden sowie der ehemalige Rostock-Spieler Oliver Hüsing, der seit kurzem das Nachwuchszentrum von Werder Bremen leitet. Sie alle gehören zu den Gesellschaftern des Start-ups mit Sitz in der Berliner Friedrichstraße.

Matchday Nutrition stellt Nahrungsergänzungsmittel her, die „mehr Power und Ausdauer“ bringen sollen. Man habe „Ernährung für Fußballer:innen neu gedacht“, heißt es in der Eigenwerbung. Prominent auf der Firmenwebsite: ein Foto von Márton Dárdai, der eine Packung „Matchday Boost“ präsentiert. Das Pulver sollen Spieler kurz vor dem Spiel anrühren und trinken, um damit angeblich ihre Kraft und Explosivität zu steigern.

Verbraucherschützer:innen sind mit derartigen Produkten und Versprechen überhaupt nicht einverstanden. Sowohl die Berliner Verbraucherzentrale als auch der Verbraucherzentrale Bundesverband haben Klage gegen das Start-up eingereicht. Der Vorwurf: Nicht belegte oder verbotene Werbeversprechen und unzulässig aggressive Methoden.

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