Panama-Krankheit: Genforschung liefert neuen Ansatz gegen das Aussterben der Banane

Eine Pilzkrankheit droht weltweit Bananenplantagen zu vernichten. Doch jetzt haben Forscher:innen im Pilz Gene identifiziert, die einen neuen Angriffspunkt für den Pflanzenschutz bieten.

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Stauden mit reifen gelben Bananen und kräftig grünen Blättern

In den 1950er Jahren geschah etwas, das viele Menschen bis dahin nicht für möglich gehalten hatten: Die Banane starb praktisch aus. Ein Schlauchpilz aus der Gattung Fusarium, der die sogenannte Panama-Krankheit hervorrief, vernichtete weltweit die kommerziellen Plantagen. Dass der Pilz TR1 so extreme Folgen haben konnte, lag vor allem daran, dass rund um den Globus hauptsächlich eine Bananensorte angebaut wurde: „Gros Michel“, in den USA auch als „Big Mike“ bekannt. Weil die Stauden vegetativ vermehrt wurden, praktisch also geklont, wiesen sie weltweit die gleichen genetischen Eigenschaften und damit auch Krankheitsanfälligkeiten auf.

Fast alle kommerziellen Bananen gehen auf eine einzige Staude zurück

Damals brachte die Rettung eine Bananensorte aus Vietnam, die „Cavendish“ heißt. Ihre Schale ist dünner, was die Handhabung erschwert, sie ist kleiner und gilt als weniger schmackhaft. Doch sie ist resistent gegen den damals grassierenden Pilz. Benannt ist die Sorte nach William Cavendish, einem britischen Adligen, der bereits um 1830 in seinem Gewächshaus eine Staude diese Bananen anpflanzte. Als „Gros Michel“ vom Weltmarkt verschwand, kam die Stunde der Cavendish-Banane. Fast alle weltweit gehandelten Bananen gehören heute zu dieser Sorte. Alle Cavendish-Stauden sind identische Klone der einstigen Staude im Gewächshaus von William Cavendish. Und alle haben die gleichen Krankheitsanfälligkeiten…

Bananenstaube mit vergilbten Blättern
Die Panama-Krankheit lässt Bananenstauden vertrocknen.
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