Über den Ausbruch der Cholera-Pandemie in London 1854 – und Aktualität von Geschichte
In der vierten Folge von Über Geschichte unterhalten sich Tobias Sauer und Carola Dorner über John Snow, der im 19. Jahrhundert über den Ausbruch der Cholera in London forschte. Außerdem geht es um die Sinnhaftigkeit von aktuellen Aufhängern für historische Themen.
Als in London 1854 die Cholera ausbricht, stehen Ärzte vor einem Rätsel. Sie wissen nicht, was die Krankheit auslöst. Ein Arzt macht sich auf die Suche nach ihrer Ursache.
London zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Stadt boomt und wächst in atemberaubendem Tempo. Atemberaubend ist oft auch die Luft: Aus zahlreichen Fabrikschloten quillt Rauch. Als mit der Cholera eine gefürchtete tödliche Seuche ausbricht, vermuten viele die Ursache in Gestank und schlechten Gerüchen. Doch der Arzt John Snow misstraut den vorherrschenden Theorien.
Alleingang eines Detektivs
Wie ein Detektiv macht er sich auf die Suche nach ihren Ursachen. Penibel zeichnet er auf Karten ein, wo und wann die Krankheit ihre Opfer findet. Er erkennt Muster und kommt dem tatsächlichen Übertragungsweg der Krankheit schließlich auf die Spur. Seine Erkenntnisse werden zum Wendepunkt im Kampf gegen die Seuche. Snow rettet dadurch zahlreiche Menschenleben und gilt heute als Begründer Epidemiologie, der Lehre von der Verbreitung der Krankheiten.
Brauchen wir aktuelle Aufhänger bei historischen Geschichten?
Tobias Artikel https://www.geo-epoche.de/purple_issue/115–2022/der-seuche-auf-der-spur/ ist im Magazin Geo Epoche erschienen (https://shop.geo.de/de_DE/einzelhefte/einzelausgaben/geo-epoche-115–2022/2059215.html). Weil wir beim Thema Pandemien heute zuallererst an Covid-19 und die Corona-Pandemie denken, sprechen sie auch über die Frage, wie aktuell Geschichte sein darf und wie aktuelle Ereignisse unseren Blick auf die Vergangenheit verändern.
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