mRNA-Impfstoff gegen das RS-Virus: Studienstopp bei Säuglingen

Ein mRNA-Impfstoff sollte schwere RSV-Infektionen bei Säuglingen verhindern, doch aus Sicherheitsgründen brach der Hersteller seine Studie ab. Fachleute hoffen dennoch auf neue Präparate zur aktiven Immunisierung. Damit wollen sie in Zukunft auch die Kleinsten besser vor dem Atemwegserreger schützen.

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Ein neugeborenes Baby mit geschlossenen Augen und einer blauen Mütze umfasst den Zeigefinger eines Erwachsenen.

Die Firma Moderna hatte die Studie schon im Juli 2024 gestoppt, im Dezember kam das endgültige Aus durch die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA: In einer klinischen Phase-1-Studie, die die Sicherheit und Verträglichkeit zweier mRNA-Impfstoffe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RS-Virus) bei Säuglingen im Alter von fünf bis acht Monaten testen sollte, war es zu bedenklichen Sicherheitssignalen gekommen. 5 von 40 Kindern (12,5 Prozent), die den Impfstoff erhalten hatten, waren schwer oder sehr schwer an einer RSV-Infektion erkrankt, in der Placebogruppe dagegen nur eines von 20 (5 Prozent) Kindern.

Als Folge verhängte die FDA einen Aufnahmestopp für Kinder unter zwei Jahren für klinische Studien mit RSV-Vakzinen, die nicht zur Gruppe der Lebendimpfstoffe gehören.

„Der Studien-Stopp ist ein Zeichen dafür, dass die routinemäßig durchgeführte, phasenweise Testung von Impfstoffen unbedingt notwendig ist und diese eingebaute Kontrolle funktioniert, bei unerwünschten Effekten sofort einzugreifen“, sagt Beate Kampmann, pädiatrische Infektiologin und Direktorin des Instituts für Internationale Gesundheit an der Charité in Berlin.

Was genau ist geschehen? Wie hoch ist das Risiko durch RS-Viren, welche Impfstoffe gibt es schon und warum braucht es noch weitere für kleine Kinder?

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