Mit diesem Mann begann vor genau 250 Jahren der US-Unabhängigkeitskrieg

Die ersten Gefechte zwischen britischen Soldaten und amerikanischen Rebellen zeigen, wie in einer spannungsgeladenen Situation ein Missverständnis weitreichende Folgen haben kann.

vom Recherche-Kollektiv Über Geschichte:
5 Minuten
Auf dem Foto ist eine Statue zu sehen, die einen Mann in der Kleidung des 18. Jahrhunderts auf einem Pferd zeigt.

Der Mond scheint hell, als Paul Revere in der Nacht des 18. auf den 19. April 1775 am Ufer des Flusses Charles in Boston auf seine Gelegenheit wartet, unbemerkt auf die andere Seite des Stroms zu gelangen. Mitten auf dem Fluss nämlich ankert das englische Kriegsschiff „Somerset“ – für den amerikanischen Unabhängigkeitskämpfer Revere sitzt dort der Feind. Doch Revere hat keine Wahl, er muss trotz der britischen Präsenz und dem hellen Mondschein die Überfahrt wagen: Gerade hat Revere erfahren, dass in Kürze eine große Zahl britischer Soldaten Boston verlassen wird, vermutlich um ins rund 20 Kilometer entfernte Städtchen Lexington zu marschieren. Der genaue Grund für das Manöver ist Revere und anderen anti-britischen Rebellen zwar unklar, in Lexington aber halten sich mit John Hancock und Samuel Adams zwei führende amerikanische Revolutionäre auf. Ihre Festnahme will Revere auf jeden Fall verhindern.

In einem günstigen Moment gelingt es Revere, den Fluss mit Hilfe befreundeter Ruderer zu überqueren, ohne, dass die Briten aufmerksam werden. Schnell reitet er nun nach Lexington – teils verfolgt von britischen Soldaten, die unterwegs auf ihn aufmerksam werden. Adams und Hancock bringen sich in Sicherheit – und Revere wird durch seinen Ritt zum amerikanischen Helden. Die erfolgreichen Mission im April 1775 markiert einen Wendepunkt der amerikanischen Geschichte. Kurz nach Revers Ritt durch die Nacht marschiert die britische Armee, vor der Revere die Rebellen gewarnt hat, tatsächlich aus. Nur Stunden später beginnt der Unabhängigkeitskrieg – in Lexington.

Schauspieler in roten Uniformen, die Soldaten während des US-Unabhängigkeitskrieges darstellen
Laienschauspieler stellen alljährlich Schlachten aus dem US-Unabhängigkeitskrieg nach, auch die Rolle der Minute Men

Mehr lesen:

John Galvin: The Minute Men. Hawthorn Books 1989.

Michael Hochgeschwendner: Die amerikanische Revolution. C.H. Beck 2016.

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