Weniger Cholesterin oder weniger Herzinfarkte? Was Blutwerte verraten und was nicht

Wenn Studien nicht messen, was Patient*innen interessiert

vom Recherche-Kollektiv Plan G:
7 Minuten
Blood test tubes. Blood samples in a rack. 3d illustration

Seit einiger Zeit nimmt dein Vater einen Cholesterinsenker, ein sogenanntes Statin, das ihn vor einem Herzinfarkt schützen soll. Als ihr telefoniert, erzählt er von einem Zeitungsartikel, den er kürzlich gelesen hat. Darin ging es um ein neues Arzneimittel: „Und das senkt den Cholesterinwert noch besser als das Arzneimittel, das ich jetzt einnehme. Ich gehe morgen gleich zum Arzt, damit er mir das neue Mittel verschreibt.“

Für deinen Vater klingt das erstmal total plausibel. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass diese Gleichung auch tatsächlich aufgeht. Deshalb brauchen wir Studien, die diese Frage untersuchen.

In einem anderen Artikel konntest du ja schon lesen, wie solche wissenschaftlichen Studien gestaltet werden müssen. Dabei vergleichen die Forscher*innen Gruppen miteinander und verteilen im Idealfall die Behandlung nach dem Zufallsprinzip.

Im Idealfall übersetzt sich der in Surrogat-Endpunkten gemessene Nutzen direkt in patientenrelevante Änderungen um. Manchmal führt der Weg zu Nutzen oder Schaden aber auch über andere Wirkungsmechanismen.
Die Grafik illustriert, warum Surrogat-Endpunkte oft nicht das abbilden, was für Patient*innen wirklich wichtig ist.
Die Eselsbrücke „5D“ beschreibt, welche Endpunkte tatsächlich als patientenrelevant zählen: Death – Tod, Disease – Krankheit, Discomfort – Beschwerden, Disability – Einschränkungen im Alltag, Dissatisfaction – schlechte Lebensqualität
Welche Endpunkte patientenrelevant sind, lässt sich mit der Eselsbrücke „5D“ merken.
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