Zwischen Licht und Schatten: Was uns im Weltraum gefreut hat und was wir erwarten

Die Weltraumreporter blicken zurück: Wie sie eine Sonnenfinsternis in Mexiko erlebten, einen Kometen und Polarlichter über Deutschland beobachteten, bei welchen Raketenstarts sie besonders gezittert haben - und worauf sie sich im kommenden Jahr freuen.

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Über einer nächtlichen Landschaft mit Bäumen und Hecken leuchten Polarlichter in grüner, roter und purpurner Farbe am Himmel.

Sonnenfinsternis in Mexiko

Uwe Reichert: Im April durfte ich nicht nur ein für mich neues Land - Mexiko - bereisen und in die mesoamerikanische Kultur eintauchen, sondern auch eine 30-köpfige Reisegruppe auf das wohl bewegendste astronomische Ereignis vorbereiten, das die Natur für uns bereithält: eine totale Sonnenfinsternis. Nach 1999,2006 und 2019 war dies meine vierte totale Sonnenfinsternis - aber die erste, bei der ich mich nicht um schöne Fotos kümmerte, sondern die ich mit allen meinen Sinnen wirklich erlebte. Keine Bilder, keine Worte vermögen die direkte Wahrnehmung zu ersetzen.

Sie haben womöglich schon einmal eine partielle Verfinsterung der Sonne beobachtet, wenn sich die Scheibe des Mondes teilweise vor unser Tagesgestirn schiebt. Ein tolles Erlebnis - keine Frage. Aber wenn der Mond mitten am Tage die Sonne vollständig bedeckt, ändert sich alles um Sie herum. Und diese Phänomene sehen Sie nur, wenn Sie wirklich genau im Kernschatten des Mondes stehen. Gerade eben haben Sie bemerkt, dass das Tageslicht merkwürdig fahl geworden ist. Dann, binnen weniger Sekunden, schwindet das Tageslicht dramatisch schnell, als zöge jemand einen riesigen dunklen Umhang über das Firmament. Ein Schauer durchläuft Ihren Körper. Ihr Gehirn weigert sich, das unwirkliche Geschehen zu erfassen. Dann, urplötzlich, ist es Nacht. Wo eben noch die gleißend helle Sonne stand, prangt nun ein schwarzes Loch am Himmel, umgeben von einem diffusen, weißlichen Strahlenkranz. Es wirkt wie ein Tor zu einer anderen Welt. Vögel hören auf zu singen. Es wird windstill. Nicht nur Sie selbst, die ganze Natur um Sie herum scheint den Atem anzuhalten.

Dicht bebaute graue Mondoberfläche, mit allerlei Gebäuden, Antennen, einer in der Ferne startenden Rakete und ganz vorne zwei Raumfahrern, von denen einer eine chinesische Flagge trägt
Visionen einer chinesischen Mondmission, die in dieser Größe vermutlich noch Jahrzehnte in der Zukunft liegt
Über einer silhouettenartigen dunklen Landschaft leuchtet ein Polarlicht in grünen, blauen und roten Farben.
Grüne und rote Polarlichtformationen entstehen durch die Anregung von Sauerstoffatomen in unterschiedlichen Höhen. Stickstoffatome in der Atmosphäre sind für die Emission von blauviolettem und purpurfarbenem Licht verantwortlich.
Rakete hebt auf einem Feuerstrahl ab, lange Falcon mit großen Seitenboostern, darunter eine riesige Dampfwolke unter noch blauen Himmel.
Die Falcon Heavy von SpaceX startet am 14. Oktober 2024 vom Kennedy Space Center ins Jupitersystem
Das Sternbild aus sieben Sternen in Form des nach oben offenen Buchstaben U. Der Stern T liegt etwas links daneben und ist normalerweise komplett unscheinbar.
Der mit dem Buchstaben T bezeichnete Kreis markiert die Position der wiederkehrenden Nova T Coronoae Borealis im Sternbild Nördliche Krone, dessen hellste Sterne eine halbkreisförmige Struktur bilden (mit Hilfslinien hervorgehoben). Während des für erwarteten Helligkeitsausbruchs dürfte die Nova so hell leuchten wie der Stern Alpha.
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