Streitfall IGeL: Sind Selbstzahlerleistungen medizinisch sinnvoll? Eine neue Studie klärt auf.

Medizinische Leistungen, die man aus eigener Tasche bezahlen muss, seien wichtig und richtig, bekommt man in den Praxen zu hören. Stimmt so nicht, kontert beispielsweise der IGeL-Monitor. Ein Vergleich mit medizinischen Leitlinien gibt ihm recht.

vom Recherche-Kollektiv Plan G: Christian Weymayr
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Das Bild zeigt einen flachen, etwa zehn Zentimeter breiten Ultraschallkopf in der Hand einer Person.

So gut wie alle Arztpraxen haben Leistungen im Angebot, die man selbst bezahlen soll, zum Beispiel für die Früherkennung von Krebs. Das führt zu einem Dilemma: Wofür zahlt man die Krankenversicherung, wenn man dann in der Praxis noch einmal zur Kasse gebeten wird? Andererseits: Sollte es einem nicht ein paar oder auch ein paar hundert Euro extra wert sein, wenn man dann später nicht an Krebs stirbt?

Doch so einfach ist es nicht. Dass die gesetzlichen Krankenkassen die so genannten Individuellen Gesundheitsleistungen, oder kurz IGeL, nicht finanzieren, hat in den meisten Fällen gute Gründe. Um diese Gründe transparent zu machen, bewertet der IGeL-Monitor, getragen vom Medizinischen Dienst Bund, seit 12 Jahren IGeL nach wissenschaftlichen Standards. Damit eckt er bei der Ärzteschaft vor allem dann an, wenn die IGeL schlecht abschneiden.