Christian Drosten, die Schulen und der Hass: Virologe zieht Pandemie-Bilanz

Der Charité-Wissenschaftler und Corona-Erklärer der Nation hat nach langem öffentlichem Schweigen ein Buch zur Pandemie herausgegeben. Im Diskurs mit dem Journalisten Georg Mascolo blickt er zurück auf die strittigsten Fragen der Krisenjahre – und auf seine Rolle darin.

vom Recherche-Kollektiv Corona:
9 Minuten
Portraitfoto von Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité

Auf Seite 41 kommt die Diskussion erstmals auf das Thema Schulschließungen. Auf Seite 51 hält Christian Drosten fest: „Man hätte wohl die Schulen nicht schließen müssen“ – und noch einmal 30 Seiten später benennt er den Fokus auf Schulen als „entscheidenden Fehler der deutschen Pandemiepolitik“. Der Charité-Professor – Volksheld für die einen, Reizfigur für die anderen – hat eine Retrospektive der Corona-Krise vorgelegt, angelegt als Gespräch mit dem früheren Spiegel-Chefredakteur Georg Mascolo. „Alles überstanden?“, heißt das Buch. An diesem Donnerstag (27. Juni) ist es im Ullstein-Verlag erschienen.

Dass die Schul-Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 viel Raum darin einnehmen, verwundert kaum: Sie sind eng mit dem Virologen verbunden. „Drosten, der Schulschließer“, beschreibt Mascolo ein verbreitetes Bild. Der Angesprochene will es nicht stehen lassen – und schildert seine Sicht auf die Abläufe.

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