Mobilitätskolumne: Zur Ladesäule mit dem Taschenrechner? Neues Tarif-Chaos bei E-Auto-Strom

Bei Ladestationen für Elektroautos kocht jeder Anbieter sein eigenes Süppchen. Jetzt ändert Marktführer EnBW die Preisstruktur – und macht die Sache noch komplizierter.

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
3 Minuten
Mehrere Elektroautos laden Strom an verschiedenen Schnellladesäulen

Nostalgie hat ihre Tücken, auch beim Autofahren. War früher alles besser? Bei E-Autos mit Sicherheit nicht. Geringe Reichweiten und fehlende Ladestationen sorgten dafür, dass sich noch weniger Menschen als heute auf das Abenteuer Elektromobilität einließen.

Doch es gibt eine Sache, bei der ich nostalgisch werde. Als ich 2021 zum ersten Mal eine Ladesäule ansteuerte, war die (Bezahl-)Welt noch in Ordnung. Der Anbieter EnBW, heute Marktführer bei Schnellladestationen, offerierte genau zwei Tarife: Langsamer Wechselstrom kostete 29 Cent pro Kilowattstunde, schneller Gleichstrom 39 Cent.

Früher floss der Ladestrom zum Einheitspreis

Ich konnte also quer durch Deutschland fahren, an einer x-beliebigen Stromtankstelle meine Ladekarte zücken und diese ans Lesegerät halten. Dann floss der Strom zum Einheitspreis, egal, ob die Ladestation nun zu EnBW gehörte, zu Shell, zu Aral oder einem anderen Anbieter.

Heute dagegen schwanken die Preise stärker als bei Benzin-Tankstellen. Zwischen 39 Cent und 89 Cent ist alles möglich, je nach Ladestation und hinterlegtem Tarif. Dafür sorgt eine neue Preisstruktur, die zum 5. Juni bei EnBW in Kraft tritt.

MG5 tankt Strom auf einem Autobahn-Parkplatz.
Strom tanken an einer EnBW-Schnellladestation
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